vonJakob Hein 24.08.2013

Reptilienfonds

Heiko Werning und Jakob Hein über das tägliche Fressen und Gefressenwerden in den Wüsten, Sümpfen und Dschungeln dieser Welt.

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CDU_WachstumEs ist ein gewisses Problem, dass sich Frau Merkel einerseits aufmacht, ihren politischen Ziehvater zu überrunden, andererseits ihre Partei bewirken muss, dass genügend Leute ihr Kreuz vor dem christlichen C machen. Über eine der schlechtesten Regierungen der jüngeren Geschichte (Schröder, Niebel, Brüderle) wird einfach die muffige Decke der Langeweile ausgebreitet. Wer möchte schon Inhalte ansprechen, wenn doch die Mutti gerade den Kaffee eingegossen hat.

Und während „der Euro gerettet wird“, Deutsche den Hitlergruß zeigen, der Verfassungsschutz so bleibt, wie er ist, um die nächste Neonazi-Kaderorganisation aufzubauen, Frauen mit Migrationshintergrund zuhause bleiben müssen, weil ihnen die CSU dafür einen Hunni in die Schürze steckt, die Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern zu einer Art Neo-Kolonisation umgebaut wird, die Arbeitslosigkeit in prekären Jobs versteckt ist und die deutsche Außenpolitik zur Belanglosigkeit wird, während all das passiert, soll man eines Septembermorgens aufstehen und sagen: „Dann geh‘ ich mal die Mutti wählen.“

Es ist schwer, dafür auf Plakaten aufzurufen. Der geschätzte Postillon hat schon darauf aufmerksam gemacht, dass auf diesen Plakaten statt nichtssagender Politikerinnen nun inhaltsleere Slogans stehen. Und wie soll man dagegen vorgehen. Auf der Greifswalder Allee (s.o.) hat man sich für die Interpretation des Plakatthemas „Wachstum“ durch das Pinoccio-Modell entschieden. Verbraucht keine Farbe, ist umweltfreundlich und schnell gemacht. „Ach Du meine Nase!“

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https://blogs.taz.de/reptilienfonds/2013/08/24/problematische-wahlkampfplakate-xii/

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  • […] Pro­ble­ma­ti­sche Wahl­kampf­pla­kate XII | Rep­ti­li­en­fonds — Aus dem Rep­ti­li­en­fonds: Und wäh­rend “der Euro geret­tet wird”, Deut­sche den Hit­ler­gruß zei­gen, der Ver­fas­sungs­schutz so bleibt, wie er ist, um die nächste Neonazi-Kaderorganisation auf­zu­bauen, Frauen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund zuhause blei­ben müs­sen, weil ihnen die CSU dafür einen Hunni in die Schürze steckt, die Zusam­men­ar­beit mit den Ent­wick­lungs­län­dern zu einer Art Neo-Kolonisation umge­baut wird, die Arbeits­lo­sig­keit in pre­kä­ren Jobs ver­steckt ist und die deut­sche Außen­po­li­tik zur Belang­lo­sig­keit wird, wäh­rend all das pas­siert, soll man eines Sep­tem­ber­mor­gens auf­ste­hen und sagen: “Dann geh’ ich mal die Mutti wählen.” […]

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