vonJakob Hein 03.03.2014

Reptilienfonds

Heiko Werning und Jakob Hein über das tägliche Fressen und Gefressenwerden in den Wüsten, Sümpfen und Dschungeln dieser Welt.

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Im Zuge der aktuellen Debatte über Homo-Ehen, Homosexualität im Allgemeinen und ein Adoptionsrecht für Schwule und Lesben im Besonderen ist es nun zu einer überraschenden Entwicklung gekommen: Die Homosexualität in Deutschland ist am Verschwinden. Wo gestern noch hedonistische Clubs mit Darkrooms für ihr schwules Publikum öffneten, ist heute Leerstand. Vereinzelt eröffnen bereits einige Keramikgeschäfte, sogar die Betreiber von Kindertagesstätten sollen sich schon für die eine oder andere der frei gewordenen Immobilien interessiert haben. Goldschmiede haben sich darauf spezialisiert, die doppelten Frauenzeichen zu Symbolen für heterosexuelle zu verändern, Doppeläxte zu Pflugscharen umzuschmieden.

„Wir sind von dieser Entwicklung vollkommen überrollt“, gibt Christian Hoffmann, Sprecher des Schwulen- und Lesbenverbandes Deutschland zu. „Über Jahre waren unsere Mitgliederzahlen ziemlich stabil, doch in den letzten Monaten erleben wir eine wahre Austrittswelle.“ Die Zahlen sind für die Homo-Funktionäre erschreckend. Waren 2013 noch zwei Millionen Deutsche in den Homosexuellen-Verbänden organisiert, sind es heute höchstens noch einige Zehntausend. Die Austrittszahlen würden noch die der katholischen Kirche in den Schatten stellen.

„Und wir wissen nicht einmal, wie viele dieser Restmitglieder überhaupt noch aktiv sind“, gibt Hoffmann zu. „Sicher sind auch einige Karteileichen dabei.“

Was ist passiert? Die aktuellen Debattenbeiträge exponierter Intellektueller wie Thilo Sarrazin und Matthias Matussek und zahlreiche Publikationen in FAZ und Welt und die Überlegungen zahlreicher Kirchen und Regierungen weltweit haben offensichtlich viele bis dahin homosexuell lebende Menschen zu einem Umdenken bewogen. Dank der profunden Kritik an ihrem homosexuellen Lebensstil ist es vielen Betroffenen gelungen umzudenken.

„Ich sag’s mal ganz ehrlich: Für mich war der Punkt, dass ich keine Kinder bekommen konnte“, gibt Katharina W. den Standpunkt viele ehemaliger Schwuler und Lesben wieder. „Meine damalige Freundin und ich hatten so oft Sex, aber es hat nie mit geklappt mit dem Schwanger-Werden. Als ich dann in der Zeitung lesen musste, dass wir Homos gar nicht schwanger werden können, hat es nur noch ein paar Wochen gedauert, bis wir beide eingesehen hatten, dass es so nicht weitergehen kann.“

Die Einsicht, dass homosexueller Sex praktisch niemals zur Zeugung von Kindern führt, war für die meisten ein schwerer Schlag ins Kontor. So des Sinns ihrer sexuellen Handlungen beraubt, stehen sie schnell vor dem Nichts ihres irregeleiteten Lebensweges.

„Wenn man erkennen muss, dass das Ausführen sexueller Handlungen sinnlos ist, hört man natürlich umgehend damit auf“, erklärt Joachim K. das Dilemma vieler der Ehemaligen. „Eine Weile haben mein damaliger Freund und ich es trotzdem noch probiert, aber es fühlte sich plötzlich unnatürlich und sinnlos an. Und dann? Was bleibt einem schon von seiner Homosexualität, wenn man keinen homosexuellen Geschlechtsverkehr mehr durchführt? Von meinem sogenannten Schwulsein war auf einmal weniger als ein Häufchen Asche übrig.“

Joachim, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen möchte, lebt nun seit einiger Zeit mit einer Frau zusammen.

„Witzigerweise kannten wir uns sogar von früher“, erzählt er. „Sie lebte früher den lesbischen Irrweg, daher kannten wir uns aus Szeneclubs und von den jährlichen Homo-Jahreskonferenzen bei uns in der Stadt. Als wir uns dann bei der Aussteigerberatung trafen, haben wir gleich beschlossen, zusammen zu leben.“

Diese Aussteigerberatungsstellen eröffnen nun überall im Land, da es einen schier unendlichen Beratungs- und Re-Integrationsbedarf für die Tausenden von Menschen gibt, die teilweise jahrzehntelang als Homosexuelle gelebt haben. Hier traf Joachim auch seine jetzige Verlobte.

„Damals wusste man ja noch nicht, wie sinnlos Homosexualität eigentlich ist“, erinnert sich Joachim. „In der Schule wurde uns immer davon vorgeschwärmt, wie großartig dieser Lebensweg sei. Über normale Beziehungen wurde uns überhaupt nichts erzählt. Immer ging es nur um Transsexualität, Bisexualität und Homosexualität. In meiner Verunsicherung hatte ich mich damals fürs Schwulsein entschieden, es schien mir noch das am wenigsten Gefährliche von den Auswahlmöglichkeiten, die uns der Lehrplan bot. Hätte ich gewusst, dass es einfach auch Heterosexualität gibt, hätte ich mich sicher für diesen Weg entschieden. Aber davon wurde uns ja nichts gesagt.“

„Besonders für meine Eltern war es eine Umstellung“, erzählt Joachim von der Zeit nach seiner Homosexualität. „Mein Coming-out als Schwuler hatten sie seinerzeit relativ gut verkraftet. Aber an meinem Going-back hatten sie schon ganz schön zu knabbern. Meine Mutter wusste nicht mehr, wen sie fragen sollte, wenn sie mal neue Gardinen aussuchen wollte. Am Anfang hat sie mich sogar trotzdem noch gefragt. Aber seit ich normal bin, kann ich keine Farben mehr unterscheiden. Nur mein Vater hat sich doch sehr gefreut, dass er nun jemanden hat, mit dem er gemeinsam zur Jagd gehen und über die Formel 1 sprechen kann.“

Iris muss spontan lachen, als Joachim von ihrem ersten Treffen erzählt. „Es ist schon komisch“, sagt sie. „Jahrelang ging es uns immer nur um Lust und Spaß. Doch jetzt haben wir es geschafft und ich bin schwanger. Dank guter Planung haben wir dafür sogar nur zwei Versuche gebraucht“, seufzt die sympathische Brünette erleichtert auf. „Und jetzt bin ich schon im vierten Monat.“

Gemeinsam kämpfen sie in einem Verein gegen die Diskriminierung Heterosexueller. „Es ist schlimm, was wir teilweise erleben müssen“, sagt Joachim. „Wir werden als Heteros auf der Straße beschimpft, Kinder lachen uns hinterher und machen eindeutige Gesten. In manchen Läden werden wir gar nicht bedient, wenn man Windeln oder Jogginganzüge im Partnerlook kaufen will. Anfangs habe ich es überhaupt nicht gepackt, da habe ich Iris geschickt, wenn ich mal einen Kasten Bier oder eine Flasche Korn trinken wollte.“

Aber jetzt scheint alles glücklich und harmonisch bei dem jungen Paar. Einen kleinen Disput haben die beiden nur, wenn es um den nächsten Familienurlaub geht. „Wir sind uns noch nicht sicher“, erzählt Iris. „Ich würde ja gern irgendwohin, wo es warm ist. Nach Jemen oder Uganda zum Beispiel. Aber Joachim interessiert sich mehr für Kultur, ihn zieht es nach Russland. Letztendlich muss er es entscheiden. Schließlich ist er der Mann in der Familie.“

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https://blogs.taz.de/reptilienfonds/2014/03/03/dank-sarrazin-und-matussek-schwule-und-lesben-beenden-homosexualitat/

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kommentare

  • Erstickt an Euren Lügen, Ihr Psychopathen!
    Jeder Medienfuzzi, der nur Schwachsinn, Lügen verzapft und nichts anderes uz tun hat als zu Denunzieren, sollte vor Gericht gestellt und verurteilt werden. Ab in den Knast.

  • @Mae: der katholische Ärtzeverband hält hierzu einige groteske Möglichkeiten bereit. (http://www.bkae.org/index.php?id=439&L=0)
    Es wird zwar erwähnt, dass es eine Vielzahl von Ärtzemeinungen gibt, die Homosexualität nicht für eine Krankheit halten, doch … Aber lesen Sie selbst und halten Sie einen Spucknapf bereit. Ich befürchte, dass es sich dabei leider nicht um Satire handelt…

  • Haha 😀 wenn ich mich jetz auch heilen lassen möchte ,wo finde ich den die Selbsthilfegruppe für Heterosexualität?
    Ich wurde aufgrund meiner bisherigen Homosexualität nie diskriminiert und ausgeschlossen und möchte dem jetz vorbeugen wenn ich mich entschiede Hetero zu leben.
    Das hätten se mal vermerken sollen bei dem riesen Ansturm der auf sie zukommt 😉

    P.S:Ich bin ebenfalls ernsthaft an der Frage die der User Hary weiter unten gestellt hat interessiert:
    Zitat: „Und gibt es eine Option um den heterosexuellen Lebensstl zu wählen, aber trotzdem im verborgenen Homosex zu praktizieren“?

    Schönen Tag an alle

  • Vielleicht findet der Rest der Menscheit die Homosexuellen nicht mehr dort wo sie sie glauben zu finden. Es gibt immernoch genauso viele homosexuelle wie vorher. Sie müssen nur nicht mehr in eigene Clubs oder Bars denn bis auf wenige ungebiltete Ausnahmen ist es dem größten Teil der Menschheit egal was der andere macht.
    Aber das Umdenken hat wohl noch nicht komplett begonnen, vielleicht sollten wir wieder mehr auf die Straße gehen.

  • Toll recherchiert, und es macht Mut, dass endlich mit dem Tabu gebrochen wird, vom Aussteigen aus der Homosexualität zu sprechen. Aber ich vermisse praktische Information…wo man eine Aussteigebratung in der Nähe finden kann. Oder vielleicht sich einfach an christlich-fundamentalistische Verbände wenden? Gibt es eine Adressenliste im Anhang von Sarazzins Buch?

    Und wohin mit all de traumatischen Erinnerungen aus der Homosexuellen Phase? Das muss doch alles aufgearbeitet werden & die Akten öffentlich zugänglich gemacht.

    Und gibt es eine Option um den heterosexuellen Lebensstl zu wählen, aber trotzdem im verborgenen Homosex zu praktizieren?

  • Ich bin der der nach dem kam der vor mir kam. Sohn (naja quasi) des Bryan, Sohn des Patric, Sohn des…. ja ihr kennt das, soweiter eben bis Methusalem. Worauf es ankommt: Ich bin geschickt worden um euch zu sagen „Homos sind auch nur Sapiens“ so gehet hin und mehret euch, durch Liberalität, Mut, Aufrichitgkeit und das von Gott gegebene und durch den Bundesgerichtshof bestätigete Menschenrecht zu sein und gute Eltern zu sein, auch für Babys von Teenagern und Crack-Nutten die sonst keine Chance im Leben haben. Denn wahrlich ich sage euch zwei spientis Homos sind nährender als ein Hetero Miserius.

  • @Patrik Bei so viel Blödheit muss man doch Schmerzen haben? Der Artikel macht sich doch eindeutig über die Anti-Homo-Propaganda nach. Wenn Sie das nicht verstehen sollten Sie vielleicht Ihren Schulabschluss in Frage stellen, wenn Sie denn einen haben..

  • Danke für diesen großartigen Artikel, der endlich Mut macht, dass es in diesem Lande doch weider voran gehen könnte. In einem Punkt muss man dem Autor jedoch schlechte Recherche vorwerfen. Die Rede ist von den angeblichen hohen Zahl von Austritten aus der Katholischen Kirche. Nach Auskunft der seriösen Nachrichtenagentur kreuz-net verzeichnet nämlich die Katholische Kirche in dem Maße steigende Mitgliederzahlen wie die Homosexuellen-Verbände mit Austritten zu kämpfen haben. Könnten Sie das bitte berichtigen!

  • Was fürn ein absoluter Blödsinn. Als wäre Homosexualität eine rein sexuelle Gechichte. Homosexualität ist eine bewußte Entscheidung sich für ein Geschlecht oder Partner zu entscheiden. Die reine Reduzierung auf Sex ist für mich absolut lächerlich. Genauso lächerlich machen sie Institutionen die denken man kann Menschen helfen. Und Homosexuelle die homosexuellen Sex betreiben, wissen das sie keine Kinder bekommen können. Genauso ist es absurd zu denken, dass Homosexuelle nicht für Ihre Rechte Kämpfen.

  • Ich habe nun das Gespräch mit dem Hundebesitzer gesucht. Es stellte sich tatsächlich heraus, dass der Hund zu lange dem linksliberalen Meinungskartell ausgesetzt war! Da ich mit dem wissen nun nicht mehr gewillt war lange Diskussionen zu führen, (die Antworten auf die Fragen die man ja wohl mal stellen darf kannte ich bereits) appellierte ich an seine christlich geprägte Moral. Nun war auch Ihm schnell klar, dass hier gehandelt werden musste! Wir fuhren den Hund (er ist noch relativ jung) in ein Heim von dem wir erwarten können, dass dem Tier die richtigen Werte vermittelt werden. Es ist nicht ganz billig. Aber sei’s drum. (Auch das scheint eine schöne Analogie zum Werdegang des ehemaligen Kulturchefs des Spiegels zu sein)
    Nachdem der Hund abgeliefert war kündigte ich meinem Bekannten auch die Freundschaft. Es erscheint mir doch etwas anstößig zu sein, mich mit einem Mann zum Kaffeetrinken zu treffen. Außerdem bin ich doch sehr enttäuscht, dass er den Hund so lange ohne Frauchen großgezogen hat. Naja, man sieht ja was dabei rauskommt.
    Bleibt nur noch die schwierige Frage, ob ich mir die Beine rasieren soll? Zum einen wäre ich natürlich dann deutlich weniger attraktiv für andere fehlgeleitete Hunde. Zum anderen tun das nur Frauen und ambitionierte Fahrradfahrer. Ich zähle mich zu keiner dieser Gruppen…

  • @Christian: nehmen Sie bei Ihrem nächsten Besuch einen der Bestseller von Herrn Matussek mit und prügeln Sie damit dem Pinscher die defizitären Gedanken raus (wäre sicher auch im Sinne von Matussek). Nehmen sie nicht den Focus, der ist selbst für diese Art der Nutzung zu leicht.
    Am besten Fragen Sie sich aber mal, ob der Hund nicht nur dem schädlichen Vorbild Ihres Bekannten gefolgt ist. In diesem Fall bitten Sie Herrn Matussek vielleicht um die Adresse eines guten Exorzisten.

  • @Christian: Freut mich, wenn ich Ihnen da etwas helfen konnte. Gerade bei Pinschern muss man aufpassen, da diese häufig durch das linke Meinungskartell beeinflusst sind, das ihnen jegliche sexuelle Abnormität zugestehen will. Vielleicht sprechen Sie noch mal mit Ihrem „Bekannten“: Was für Zeitschriften liest er, welche Sender schaltet er ein, was hört der Pinscher im Radio? Was – um ein Beispiel zu nennen – erfährt der Pinscher von Ihrem „Bekannten“ über Menschen wie Matthias Matussek? Lernt er ihn als katholischen Vordenker kennen, der schon etliche Bestseller veröffentlicht hat und Kulturchef beim Focus war oder spricht man über ihn als Druffgänger und Puffreisesser? Das mal überprüfen!

  • Sehr geehrter Herr Hein,

    ich danke Ihnen für die beeindruckende Sammlung der Schicksale ehemaliger Homosexueller. Ich bin letztens in eine Situation geraten, bei deren Beurteilung, bzw. Lösung Sie mir vielleicht behilflich sein können.
    Neulich besuchte ich einen Bekannte, der einen Hund besitzt. Als ich im Wohnzimmer Platz nahm und mein Bekannter das Zimmer verließ um einen Kaffee zuzubereiten, passierte eine für mich sehr schwierige Situation.
    Der Hund meines Bekannten, ein Pinscher, begann sich für mein Bein zu interessieren. Es war leider nicht so, dass er dort hineinbiss, sonder er versuchte es zu bespringen.
    Natürlich versuchte ich ihn sofort von seinem Vorhaben abzubringen, da mir nach der Lektüre des Artikels von Herrn Matussek natürlich völlig klar war, dass die Liebe dieses Hundes zu meinem Bein mit Sicherheit defizitär sein muss. Ich gebe zu, dass mein Bein über eine erhebliche Behaarung verfügt und es unter umständen die falschen Signale ausgesendet hat, dennoch denke ich nicht das dies eine Zukunft hat.
    Als mein Bekannter das Zimmer wieder betrat, hatte der Hund jedoch längst von mir abgelassen. (Heute weiß ich, dass der Akt bei Hunden nicht so lange dauert)
    Ich bin mir nun unsicher wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ist es richtig, meinen Bekannten über die fehlgeleitete Sexualität seines Hundes aufzuklären. Was ist, wenn er seine Macht missbraucht und dem Tier schaden zufügt. Gibt es eine Therapie für solche Hunde? Als wie tief ist die Emotionale Bindung des Hundes zu meinem Bein einzuschätzen? Ich bin mir natürlich völlig im klaren darüber, dass die Beziehung im matussekschen Sinne defizitär sein muss! Wie also soll ich mich bei einer erneuten Einladung zum Kaffee verhalten?

    Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen!

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