vonJakob Hein 12.07.2014

Reptilienfonds

Heiko Werning und Jakob Hein über das tägliche Fressen und Gefressenwerden in den Wüsten, Sümpfen und Dschungeln dieser Welt.

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Warum gibt man sich die Mühe, das Schloss mit einem Schlüssel zu öffnen und es dann so mit einem Poller zu verbinden? Soll der Poller die sanfte Umarmung der Plastikummantelung des Schlosses spüren? Oder möchte man der Polizei im Versicherungsfall sagen können, man habe alles getan?

Für den potenziellen Dieb, der dieses geschenkverpackte Rad mitnehmen möchte, wäre es nochbequemer, wenn auf dem Sitzrohr noch ein extra Haken montiert wäre, in den er das Schloss für seine kurze Fahrt zur Werkstatt hängen könnte. So muss er auf die Hebel der Gangschaltung zurückgreifen und zwischenzeitlich auf den Komfort verschiedener Gänge verzichten.

Aber ebenso wirkungsvoll wäre dieser Aufkleber (hier gefunden) no steal bike

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https://blogs.taz.de/reptilienfonds/2014/07/12/umfanglich-gescheitert-epic-fail-iii-fahrradfahrer/

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kommentare

  • Epic fail im ersten Satz: Dieses Schloss wurde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch nie mit einem Schlüssel geöffnet. 😉

  • […] Umfäng­lich geschei­tert (epic fail) III: Fahr­rad­fah­rer | Rep­ti­li­en­fonds — epic fail 3 by jakob hein: Warum gibt man sich die Mühe, das Schloss mit einem Schlüs­sel zu öff­nen und es dann so mit einem Pol­ler zu ver­bin­den? Soll der Pol­ler die sanfte Umar­mung der Plas­ti­kum­man­te­lung des Schlos­ses spü­ren? Oder möchte man der Poli­zei im Ver­si­che­rungs­fall sagen kön­nen, man habe alles getan? […]

  • Ich kann nicht einschlafen.

    Bereits über morgen genug nachgedacht und Zeitungsartikel gelesen. Den Hintergrundartikel über das Modell Barcelona fand ich sehr anschaulich und informativ, auch wenn ich beim Lesen den Roten Faden teilweise verlor und etwas enttäuscht war, dass das riesige abgebildete Gebäude auf dem großen Foto, ich dachte zuerst wird etwas sein wie die künftige Elbphilamonie, in Wahrheit ein Symbol für die Barcelona schadende überbordende Tourismusbranche ist. Wow, als ich letztes Jahr hier in Berlin mit einem Touristen und einer Touristin aus Barcelona sprach, nahm ich an, ihnen von dem großen Touristenziel Berlin zu erzählen. Ihnen, die sie aus der kleinen Touristenstadt Barcelona zu Besuch kommen. Irrtum. Sie waren im Vergleich die, die die kleine Touristenstadt Berlin besuchten. Wenn ich mir überlege, dass täglich etwa 20.000 Menschen in Barcelona allein von den Rundreis-Schiffen in die Stadt kommen. Krass.

    Ich kam jetzt aber nicht an diesen Kommentar-Ort, um über ein nicht zum Beitrag oben passendes Thema zu schreiben. Mir fiel gerade ein, dass ich das abgeschlossene Rad oben zum Schmerze einer Erfahrung toppen kann.

    Jahre her. Ich, neues Mountainbike günstig erstanden. Sportlich, breite Reifen, Schnellspanner, neu. Mein neues Rad. Schön! Zu schön. Geblendet von dem Rad vergas ich leider, das Rad richtig abzuschließen. Am nächsten Tag hatte ich ein Fahrradschloss mit einem Reifen in der Hand. Den hinterließ(en) der/die Diebe, möglicherweise um mich auf meinen Schließfehler hinzuweisen. Ich hätte wirklich den Rahmen und nicht das Vorderrad anschließen sollen. Tja, Lehrgeld kann teuer sein …

    Einige Fehler muss mensch im Leben wohl begehen, bevor sich Rationalität und Logik einstellen. Ich klebte mal mit meiner Zunge an der Innenwand eines Gefrierschranks fest. Ein Küchenmixer verpasste mir beim Herstellen von Eis mit offenen, langen Haaren eine kahle Stelle am vorne auf dem Kopf. Ich sah die Rücklichter eines Regionalzuges, der mit meinem vergessenen Reisegepäck in ein anderes Land fuhr. Ich verlor einen dritten Zahn in einem Wald (und fand ihn seltsamerweise am nächsten Tag wieder!). Ich verstand einmal ein Straßenschild nicht richtig, dachte das wird bestimmt nicht so schlimm sein und verließ die Stadtautobahn am Rand des Planken-Randes mit Fahrrad und sehr weit geöffneten Augen dann wieder schnellstens. Ich aß in einem Restaurant ein lecker aussehendes, kleines, afrikanisches Stück Gemüse, das mir als sehr scharf erläutert wurde (“Ach was, ich bin einiges gewöhnt”) und bekam beim Ansehen meines dunkelrötlichen Gesichts im Bad-Spiegel ein seltsam neues Körpergefühl. Und ich trank Espresso gegen 18 Uhr, gegen die lästig einsetzende Müdigkeit, um einmal mehr über die Richtigkeit des Ratschlags zu reflektieren, circa sechs Stunden vor dem beabsichtigten Einschlafen auf Kaffeegetränke zu verzichten. Um 21 Uhr war das beabsichtigte Einschlafen.

    Eigentlich möchte ich jetzt schreiben, dass ich meinen Wecker hasse. Uneigentlich habe ich aber eingesehen, dass Hass unangebracht ist. Dass Hass als Gegenteil von Liebe nur stärker mit etwas verbindet, was ja nicht in meinem Interesse liegt. Verabscheuen? Was für ein altes Verb. Mir fehlt ein Verb. Mist. Neuer Versuch. Ich taufe meinen Wecker auf den Namen, gähn, Marx. Hoffentlich kein epic fail, sondern eine sinnvolle Warnung für jeden Arbeitstag. Langes Gähn. Gute Nacht.

  • @ Wolfgang Nowak

    Wie unterlegen Sie die Behauptung, das Foto oben sei ein Archivfoto? Haben Sie einen Link, gehören Sie zur taz und haben interne Information, Foto anderswann gesehen? Unplausible Kritik vorbringen: langweilig fail.

  • Beobachtungsgabe ist halt nicht jedermanns Sache. Dieses Rad hat keinen Ständer, das Billigstseilschloss verhindert, dass das Rad umfällt, falls z. B. ein Passant oder eine Windbö Einfluss nimmt.

  • Vielleicht ist das Rad eine Kontaktanzeige! Dieb_n sucht aufmerksame Dieb_n. Um sicherzugehen, dass die Zielperson auch wirklich im eigenen Beruf tätig ist – wer schreibt denn so was in eine gewöhnliche Kontaktanzeige? – ist an dem Rad am Rahmen unten vielleicht ein Sender angebracht, um die zwei potenziellen Geliebten einander zuzuführen. Suchen und suchen lassen.

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