vonSchröder & Kalender 17.07.2010

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in östlicher Richtung.
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Alles, was links ist in Berlin, ca. 35 Parteien und Organisationen – und wir natürlich als Parkflaneure – waren heute auf den Beinen und protestierten gegen den Bundesparteitag der rechten Vereinigung ›Pro Deutschland‹, die nächstes Jahr zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses antreten wird. Dass die im historischen Schöneberger Rathaus tagen dürfen ist grotesk, aber so isses nun mal in der Demokratie.

Die Flohmarkthändler vor dem Rathaus verkauften ungehindert weiter. »Ick muss nachher noch ne Vase für meene Frau koofen«, hörten wir einen der gepanzerten Polizisten sagen, als wir an ihm und seinen martialisch gewandeten Kollegen vorbeigingen.

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Eigentlich waren die Demonstranten gekommen, um die Nazis auszuschimpfen und zu verhöhnen. Patrik Brinkmann aber, der ganz sympathisch aussehende Rechte aus Schweden und ehemalige Spiritus rector von ›Pro Deutschland‹, hat zwar seinen Wohnsitz nach Berlin-Zehlendorf verlegt, stieg aber  auf der Martin-Luther-Straße unbemerkt von Protestlern und Polizisten aus seinem organge-farbenen Transporter mit Stockholmer Kennzeichen und begab sich ins Rathaus zum Parteitag, von dem er nicht mehr in den Vorstand gewählt werden will. Ein Glück, die Rechten schaffen sich selber ab!

Die Veranstaltung vor und um das Schöneberger Rathaus herum mit den roten und grünen »Anti Nazi«-Luftballons und den bunten Fahnen inmitten des Trödels hatten den Charme eines von 400 Polizisten bewachten Volksfestes in einem Dorf Namens Schöneberg.

(BK / JS)

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