vontazlab 25.04.2015

taz lab

Gedanken, Ideen, Eindrücke, Berichte – das taz lab Blog ist die kleine Version der großen 24h-Denkfabrik der taz.

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tazpresso, taz Fahrrad und demnächst auch ein taz Panter Bräu – so wollen wir es zukünftig halten. Doch dafür musste der richtige Gerstensaft erst gefunden werden.

17 Uhr auf dem Dach des HKW: Der Wind fegt über die Waschbetonplatten der weitläufigen Terrasse. Der Himmel ist wolkenverhangen. Im trüben Licht des ausklingenden Tages zeichnen sich rund fünf Dutzend Menschen aller Geschlechter ab.

Sie alle harren in der Kälte aus, um von ihrem demokratischen Grundrecht auf freie Wahlen Gebrauch zu machen. Ihre Mission ist klar: Das zukünftige taz-Bräu muss gekürt werden.

Am Anfang steht allerdings eine Hiobsbotschaft – es fehlt ein KEG-Verschluss für eines der Bierfässer, ein pünktlicher Wahlauftakt ist nicht möglich. Die Meute murrt. Zurecht.

Zapfhahn A, B und C stehen zur Wahl.

Nach knapp dreißig Minuten trifft das benötigte Accessoire ein. Die Menge atmet hörbar auf. Und dann fließt es: Rotbier in dreierlei Ausprägungen, gefertigt von drei Craftbeer-Künstlern aus Berlin. Johannes Heidenpeter, Künstler mit Brauereibetrieb, frönt dem Brauereihandwerk für gewöhnlich in der Markthalle 9 in Kreuzberg.

Christoph Flessa, ehemaliger Streetworker, kreiert seit einigen Jahren Bier in Friedrichshain. Und Thorsten Schoppe, gelernter Brauer, unterstützt zahlreiche angehende Bierhandwerker überall in und um Berlin.

An welcher Zapfanlange welches Bier ausgeschenkt wird, wird nicht verraten. Dafür gibt es einen Wahlzettel – A, B und C stehen zur Wahl. Einige der Zettel wandern in die Urne, andere in den Papierkorb; es ist wie bei allen demokratischen Abstimmungen.

Auf die Entsorgung seines Partizipationsbillet angesprochen, antwortet ein unwilliger Wähler im Weggehen knapp: „Ist doch eh alles das Gleiche – Hauptsache, es knallt.“

Trotz solcher Einzelfälle von Politikverdrossenheit, steht am Ende des Abends und eines harten Auszählungsmarathons ein Ergebnis: 283 Wähler haben sich an die Wahlurne getraut.

132 von ihnen haben sich für das Bier vom Zapfhahn C entschieden bzw. dem daraus fließenden Bräu Christoph Flessas ihr Vertrauen ausgesprochen, 95 votierten für Schoppe. Darauf in Zukunft ein taz Panter Bräu.

Daniel Appel

Im Bild: Unsere BesucherInnen beim Degustieren der zur Wahl stehenden Gerstensäfte.

Foto: KARSTEN THIELKER

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https://blogs.taz.de/tazlab/2015/04/25/auf-ein-bier-mit-der-taz/

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kommentare

  • Hinter welchem Buchstaben hat sich Flessa denn „versteckt“? Wir waren nach der Bierverköstigung im Theater (Seite eins) und wüssten nun gerne, welcher Brauer A, B und C war.

    • C hat gewonnen also Christoph Flessa, der allgemeinen Stimmungslage nach zu urteilen und nach meinem geschmack war B also Thorsten Schoppe der zweite Platz und A von Johannes Heidenpeter hat soweit ich weiß am wenigsten Anklang gefunden

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