Von Julia Grieshammer
Grit Hallal ist gelernte Ökonomin, war schon in den verschiedensten Berufsfeldern tätig und hat sich vor 10 Jahren „selbst entlassen“, aus der Erwerbsarbeit. Seitdem hilft sie Menschen, ihre Berufung zu finden. Für das Gemeinwohl, das gute Leben für alle.
Bei ArbeitsSINN erlebBAR, der von ihr gegründeten, spendenbasierten Non Profit Organisation, hilft sie Arbeitnehmern, die nicht mehr glücklich in ihrem Job sind (oder es noch nie waren), Arbeitssuchenden, Schülern und Absolventen, aber auch Unternehmen auf der Suche nach ihren persönlichen Stärken und Fähigkeiten.
Über 500 Menschen hat sie schon auf dieser Suche begleitet. Dabei wirkt sie nicht wie die typischen Personal Coaches, die man aus Werbetrailern oder Fernsehen kennt. Die mit aufgesetzt scheinendem, völlig übertriebenem Enthusiasmus eine Ideologie in die Gehirne ihrer Zuhörer hämmern zu wollen scheinen. Sie kommt in Barfuß-Schuhen und knalligen Farben daher, wirkt energiegeladen aber gleichzeitig in sich selbst ruhend.
Der innere Unfrieden
Warum es so wichtig – und vor allem auch dem Gemeinwohl so zuträglich – ist, dass Menschen mit ihrer natürlichen Begabung arbeiten? Zum einen dient es uns selbst, weil wir dadurch glücklicher werden. Glückliche Menschen mit einer erfüllenden Arbeit kommen mit mehr Energie von der Arbeit nach Hause als sie für diese aufbringen müssen. Um Stesshormone abzubauen, braucht man 14 Tage. Wir können gar nicht so viel Urlaub nehmen, wie wir bräuchten, um wieder zu einem ausgeglichenen Selbst zu finden.
Zum anderen können wir nur anderen wirklich helfen und sinnvolle Zusammenarbeit realisieren, wenn wir uns gefunden haben und uns mit unserer Tätigkeit wohlfühlen. Zuletzt erzeuge das eine „natürliche Effizienz“ in Unternehmen, denn nur wer seine Arbeit als sinnhaft empfindet, kann auch produktiv dabei sein. Außerdem habe jeder Mensch das Bedürfnis, sich weiterentwickeln zu wollen, sobald er etwas gemeistert oder erlernt hat.
Aber auch für die Gesellschaft als Ganzes ist es destruktiv, einer Arbeit nachzugehen, die nicht der Berufung entspricht. Denn „der innere Unfrieden mit sich selbst trägt sich nach außen, in die Welt“. Daraus folgt der unnötige Konsum, mit dem wir unsere Unzufriedenheiten kompensieren wollen, und die damit verbundene Verschwendung und Ausbeutung des Planeten.