vonannette hauschild 25.01.2023

Sauerländische Erzählungen.

Annette Hauschild berichtet Interessantes und Wissenswertes über Strafverfahren sowie Weiteres aus dem Feld der inneren und äußeren Sicherheit.

Mehr über diesen Blog

Die sicherheitspolitische Webseite GlobalSecurityOrg, in den USA beheimatet, die sich mit allen möglichen Aspekten der inneren und äußeren Sicherheit befasst, eröffnete vorgestern mit der Nachricht, dass die US-Regierung die lateinamerikanischen Staaten dazu dränge, die Ukraine mit schweren Waffen zu unterstützen. Ebenso die spanischsprachige Webseite radiofórmula  und viele andere Medien. Was hier nicht wahrgenommen wird, schlägt in Südamerika hohe Wellen.

Der Grund: die Generalin Laura Richardson, die sich seit 2 Jahren intensiv um die Verbesserung der Beziehungen der USA zu ihren südlichen Nachbarn bemüht, war wieder einmal dort, kurz vor dem lateinamerikanischen Gipfeltreffen CELAC. Viele Länder des Subkontinents besitzen Kampfpanzer und andere Waffensysteme aus Sowjetzeiten sowie  russischer Bauart. Wie die Lage bei Ersatzteilen und Munition aussieht, wurde nicht berichtet,  auch nicht, in welchem Zustand sich die Waffen befinden und um welche Stückzahlen es gehen soll.

Die Arsenale umfassen angeblich eine ganze Bandbreite an Zerstörungs- und Tötungsinstrumenten: von Luftabwehrsystemen, Raketenwerfern, Kampfhubschraubern, Truppentransportern bis hin zu Kampfpanzern und Jagdfliegern.

Das Ziel: die USA drin, Russland und die EU unten und China draußen zu halten

  • die Latinos sollen ihre alten Waffen abgeben, die Ukrainer kennen die ja schon und wissen damit umzugehen. Monatelanges Training würde damit entfallen
  • Die US-Rüstungsindustrie springt dann sicher gern ein und liefert Ersatz
  • Das würde die Armeen dieser Staaten langfristig an die USA binden. Und die Politik ebenfalls
  • Und im Gegenzug dafür winken den USA Öl, Lithium, Kupfer und Gold
  • Und der chinesische Einfluss soll konterkariert werden

So bekommt man einen Fuß in die Länder. Personal für die Wartung, das Anlernen der Kampfpanzerfahrer, die Reparaturen, etc. Das dauert lange und bindet die Armeen an den Lieferanten. Es dient auch zur Einflussnahme und Kontrolle aka „Beratung“ der jeweiligen Regierung.

Vor wenigen Tagen hat in Washington D.C. ein virtuelles Meeting des Atlantic Council stattgefunden, auf dem Richardson Tacheles redete:

Comando Sur de EEUU y su inquietante fijación en los recursos de Latinoamérica | Público (publico.es)

 

Zumindest bei den lateinamerikanischen Linken stößt das nicht auf Gegenliebe

GlobalSecurityOrg bezieht sich auch auf ein Gespräch des US-Fernsehsenders CNN mit dem Sprecher des Verteidigungsministeriums, Ned Price.

Die US-Amerikaner schwiegen gestern noch zu ihren eigenen Plan für die Lieferung von Abrams-Panzern an die Ukraine, aber auch zu den Plänen ihrer Partner, die sie ja kennen, sagt Price dem Sender CNN. Aber ungenannte Pentagon-Mitarbeiter meinten, dass man schon in dieser Woche mit einer Entscheidung rechnen könne. Sie sollten recht haben, denn ab heute dürfen auch 30 bis 50 Abrams-Panzer in der Ukraine gen Russland rollen.

Vielleicht war ein Überraschungscoup geplant, ähnlich wie es Polen offenbar gemacht hat. Den Transport von Panzern schon bis an die Grenze vorbereitet, dann eine Genehmigung in Berlin eingeholt, und los geht’s. Polnische Panzer sollen in der Ukraine heute schon gesichtet worden sein, in der südukrainischen Stadt Nikolajew. Ob das stimmt, kann ich nicht überprüfen.

Der Kampfpanzer Abrams hat einige bauliche Ähnlichkeiten mit dem Leo 2  – z.B. ist die Kanone auch aus gezogenem Stahl und kommt von Rheinmetall – und wäre wie der Leo 2 nicht nur als Angriffswaffe für die Rückeroberung des Donbass und der Krim geeignet.

 

 

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/terrorismusblog/2023/01/25/sowjetpanzer-fuer-die-ukraine-sollen-aus-lateinamerika-kommen/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • Hallo Herr Levi, danke sehr für Ihre kritischen Anmerkungen. Mehr als ein kurzer Teaser sollte es auch nicht sein, zumindest für jetzt. Vielleicht komme ich ja noch dazu, mehr Material nachzuliefern.

  • Sorry, aber das ist ziemlich oberflächlich und führt die Leser*innen an der Nase. Im Vorspann heißt es, die Anfrage der Amerikaner schlage in Lateinmarika hohe Wellen, dann lese ich darüber aber nichts (in welchem Land konkret , wird was diskutiert?)
    Auch der Grund, den die Autorin im zweiten Absatz nennt, trägt inhaltlich überhaupt nichts bei zur Frage, warum die Anfrage aus den USA hohe Wellen schlägt. Eigentlich hat der Absatz damit überhaupt nichts zu tun??
    Dann heißt es lapidar: „Zumindest bei den lateinamerikanischen Linken stößt das nicht auf Gegenliebe“. Aber es wird nicht ein einziges Beispiel erwähnt.
    Kurz: Das hat mit Journalismus eigentlich nichts zu.
    Achja: In den meisten lateinamerikanischen Ländern haben die USA mindestens einen Fuß drin, das ist nun auch nichts Neues

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert