So steht es geschrieben, so haben sie es gesagt: Sprache ist dafür da, etwas bestimmtes mitzuteilen. Sie ist verbales und schriftliches Kommunikationsmittel ohne Anzweifeln. Wer stellt die Feststellung infrage? Einverstanden.
[WIDER][ÜBER]LEGUNG: Einerseits ist die Sprache der Ausdruck der Gedanken, andererseits kann ihre materielle, in konkreten Wörtern repräsentierte Erscheinung, als formaler Strich ohne Inhalt oder als abstrakte Figur betrachtet werden. Das sprachliche Zeichen verliert seine gewöhnliche Erscheinung und wird zum textuellen Bild. Also, Sprache kann auch als Bild interagieren. Sprache als Bild?
Dieser Frage und noch vielen sprach-bildlichen-Herausforderungen stellt sich der Blog von Elza Javakhishvili durch konkrete Poesie und visuelle Dichtung. Dabei werden die Buchstaben als Materialität der Sprache in den Entstehungsprozess der Bilder aufgenommen und die Wörter erscheinen als kommunikatives Medium im Bild. Aufgespürt und aufgewirbelt wird die Wechselwirkung, gesucht nach den verschobenen Referenzen und mehrstöckigen Gebilden.
Elza Javakhishvili, gebürtige Georgierin, ist visuelle Dichterin und Künstlerin. Sie studierte Film- und Fernsehregie an der Shota-Rustaveli-Universität für Theater und Film in Tbilissi sowie am Institut für Kunst und Materielle Kultur, Fachbereich Kunst und Kulturanthropologie des Textilen an der TU Dortmund. Mit der Arbeit „Ge[form]te Sprache als Textbild – Eine Reise in heterolinguale Räume“, die sich mit sprachlichen und bildlichen Zeichensystemen und ihrer Funktion in visuellen Konstellationen beschäftigt, schloss sie 2016 das postgraduale Masterstudium Art in Context an der UdK ab. Seit 2013 lebt und arbeitet sie in Berlin.
Ich lausche: es rauscht.
Rauch der Worte, Geruch der Sprache-
Ich schnüffele sie.
Sieh!