Vor nun bald 20 Jahren bürgerten sich mit freundlicher Unterstützung eines großen deutschen Nachrichtenmagazins die Wörter „barscheln“ und „Barschelei“ ein – als Kennzeichnung für illegale oder manipulative Angriffe auf den politischen Gegner. Spätestens seit dem kürzlichen Erscheinen des Buches „Der Doppelmord an Uwe Barschel“ von Wolfram Baentsch sind diese Wörter schlicht unbrauchbar geworden.
Unabhängig davon, ob Uwe Barschel tatsächlich die Lichtgestalt war, als die ihn Baentsch kennzeichnet (mit Sicherheit nicht), ist offensichtlich erwiesen, dass Barschel sich nicht selbst umgebracht hat, sondern von einem professionellen Killer ermordet wurde, und dass die Schandtaten, die Reiner Pfeiffer im Landtagswahlkampf von 1987 gegen die SPD und Björn Engholm angezettelt hatte, vielleicht ohne Wissen Barschels, auf jeden Fall aber mit Wissen der SPD durchgeführt wurden.
Folgt man der Argumentation von Baentsch müsste das Verb eigentlich ins Passiv transformiert werden: Ein Politiker, der von seinen Gegnern mit hoch professionellen Mitteln erst politisch und dann auch physisch getötet wird (wobei letzteres nicht einmal Baentsch der SPD anlastet, sondern einen oder mehrere Geheimdienste am Werk sieht), wäre dann „gebarschelt worden“. Besser ist es aber wahrscheinlich, alle Wortbildungen mit dem Namen von Uwe Barschel zu vermeiden.
[…] nicht soweit raus” Barschel hat es mit seinem Badewannenabgang geschafft, den Begriff barscheln zu prägen. Thilo Sarrazin macht sich nicht als rassischer Reiniger unsterblich (daran sind Himmler […]