Über das Bremer Sprachblog (danke, Wolfgang Hömig-Groß!) zum Blog der Suchmaschinenoptimierers (SEO) Gerald Steffens gekommen, der die steile These vertritt, dass nicht dem Sick sein Dativ dem Genitiv sein Tod sein wird, sondern die Anforderungen der Suchmaschinen das ganz alleine hinbekommen. Die fänden nämlich „Sicks Buch“ viel schlechter als „dem Sick sein Buch“, und auch der Deppenapostroph „Sick’s Buch“ habe rein suchmaschinenoptimierungstechnisch deutliche Vorteile gegenüber der eigentlich korrekten deutschen Version. Steffens‘ Fazit: „Es gibt gewichtige Gründe für ein schlechtes Deutsch. Ich nenne nur die wichtigsten drei: Google, Yahoo und MSN. Genau diese Suchmaschinen begünstigen den zunehmenden Verfall der deutschen Sprache.“
Nun weiß ich nicht, ob die These richtig ist, oder ob die Googles schon erkannt haben, dass Sicks und Sick’s irgendwie das Gleiche sind. Allerdings halte ich Steffens‘ Behauptung, es handle sich hier um eine „seologische“ Argumentation, für zu gewagt. Hier ist weit und breit weder eine Wissenschaft noch eine Logik zu sehen. Aber seomantisch könnte man sie bestimmt nennen. Die Semantik ist die Lehre von der Bedeutung sprachlicher Zeichen, also könnte die Seomantik sich mit der Bedeutung sprachlicher Zeichen bei der Suchmaschinenoptimierung beschäftigen.
Dass Google bei der Suche nach Seomantik zurückfragt: „Meinten Sie: Romantik?“ erfreut doch unsere digitalbohemigen SEOs ganz bestimmt.
[…] werden sich vielleicht noch an den Beitrag vom SEO und dem Genitiv erinnern, ein Meisterwerk der Seomantik, welches zur Keimzelle einer neuen Gattung von SEO-Literatur wurde und das mit diesem Beitrag seine […]