vonMargarete Stokowski 11.10.2014

Buchmesseblog

taz-Autor*innen bloggten live von den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt. Ein Schmöckerladen für Buchliebhaber*innen.

Mehr über diesen Blog
IMG_1834

Ein Protokoll. [Triggerwarnung.]

Personen:
– Kollegin F. (F.)
– die Bloggerin (B.)
– der Taxifahrer (T.)

F. und B. steigen ins Taxi in der Nähe vom Hauptbahnhof.

B.: „Hallo, wir möchten zum Frankfurter Hof.“

T.: „Warum?“

F.: „Da ist eine Verlagsfeier. Ist doch Buchmesse gerade.“

Sie fahren los.

T.: „Ach, Scheißmesse. Bin froh, wenn die morgen vorbei ist.“

B.: „Haha, geht leider noch bis Sonntag.“

T.: „Ja, aber morgen fahren die Arschlöcher weg.“ [Anm. d. Blog.: morgen sind die Fachbesuchertage vorbei, F. & B. sind auch Fachbesucherinnen]

Sie fahren. Kurzes Schweigen.

T.: „Eine von euch riecht gut!“

F.: „Äh, ja, ich glaub das bin ich, ich hab bisschen viel aufgetragen vorhin.“

T.: „Das ist so ein Duft, der macht mich wahnsinnig! Du riechst nach Sünde!“

F. & B. lachen.

T.: „Ich persönlich steh ja auf Poison von Dior.“

F.: „Oh, das benutzt meine Mutter.“

T.: „Wirklich? Das ist so ein guter, schwerer Duft, den muss eine Frau tragen können, aber wenn sie das kann, dann könnt ich mich auf sie draufschmeißen und sie auffressen! Ich selber nehm ja immer Opium for Men. Oder Chanel Bläu. Deine Mutter, ja? So, so!“

F.: „Ja, ja. Sind sie verheiratet?“

T.: „Haaa, fünf Mal war ich verheiratet!“

B.: „Oh, und nichts dazugelernt?“

T.: „Was denn gelernt! Frauen sind meine Leidenschaft, das ist für mich das Größte! Die sind so weich [wird immer lauter], die sind so warm! Wenn ich’n Triebtäter wär, ich wär ein guter Triebtäter!“

F. & B.: „Äääh… wie bitte?“

T.: „Na ich würde die Frauen glücklich machen! Am Anfang würden sie schreien und sich wehren, aber dann sind sie Wachs in meinen Händen.“

F.: „Sagen Sie, haben Sie was getrunken?“

T.: „Das ist dein Duft, der macht mich wahnsinnig! Was ist mit deiner Kollegin, soll ich die mal auf nen Eisbecher einladen?“

B.: „Was denn für nen Eisbecher?“

T.: „Na was weiß ich! Nen schönen Erdbeereisbecher, denn kannste essen, und dann bring ich dir deine Kollegin wieder zurück, dann bin ich fertig mit ihr!“

F.: „Is gut jetzt, wir sind ja bald da.“

T.: „Wo kommt ihr her?“

F. & B.: „Berlin.“

T.: „Ha Berlin, da war ich das letzte Mal vor ewigen Zeiten, da stand die Mauer noch! Aber Berlin ist scheiße, das ist einfach zu groß. Da hab ich nicht mal nen Puff gefunden. Dann hab ich nen Taxifahrer gefragt, aber der hat so berlinert, ich hab den nicht verstanden, ich hab gesagt, red doch mal deutsch, wo ist denn hier ein Puff? Aber nix. Hab ich noch ne Currywurst gegessen und bin unbefriedigt weggefahren.“

Sie sind da. F. & B. sind ziemlich fassungslos, zahlen… und ärgern sich eine Minute nach dem Aussteigen wie bekloppt, dass sie vergessen haben, eine Quittung mitzunehmen – auf der auch die Taxinummer gestanden hätte.

Wir werden den Fall verschiedenen Taxifirmen in Frankfurt melden, die evtl. aufgrund von Fahrzeit, Strecke und Preis den Fahrer ermitteln können.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/buchmesse/2014/10/11/ekel-auf-raedern-taxifahrt-des-grauens/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert