So, Dienstag Abend, Party vom Zeit Magazin in einer Bar. Gab es das schon mal? Weiß ich nicht. Die letzten Dienstagabende auf den Buchmessen war „man“ im Frankfurter Hof und „man“ – also ich – hoffte, dass irgendjemand anders die Getränke bezahlt. Passierte immer. Na toll, jetzt fällt mir ein, dass ich L. noch ein Bier schulde für den Wodka Gimlet vom letzten Jahr, aber als wir neulich was trinken waren, hatte ich nur zehn Euro mit und sie hat den Rest bezahlt und es tut mir leid.
Beim Zeit Magazin bin ich nicht eingeladen, ich hab ja auch mit denen nichts zu tun, außer dass ich manchmal Gedichte aus deren Kontaktanzeigen schreibe, aber da haben die ja auch nichts von und ich nur Spaß. Ich darf aber Begleitung sein.
Begleitung von Ronja von Rönne. Das liegt zwar nicht auf der Hand, aber wir wollten was trinken miteinander, und dann doch lieber auf Kosten vom Zeit Magazin als auf eigene. Für Logik bin ich immer zu haben. Also trinken wir Weißwein und lernen uns kennen. Sie hat Zigaretten, ich hab Feuer. Wie eine Metapher, nur in echt.
Zwischendurch reden wir mit anderen. Eine Frau sagt zu mir um fünf nach zwölf, Coco Chanel hat gesagt, was man nicht vor Mitternacht gesagt hat, muss man nach Mitternacht auch nicht mehr sagen, und dann geht sie. Ein Mann mit auffälliger Frisur und SPON-Kolumne verteilt Werbezettelchen für ein Event am Donnerstag. Weltbewegend etc. Als er geht, sagt jemand, Lufthansa ist doch scheiße.
Dann wieder Ronja. Wir reden über schlechte Überschriften und noch schlechtere Teaser und über Wut und Hass und Mütter und Mutterschaft und Unfälle. Unfälle als Metaphern. Nicht gut, sagt Ronja. Am Ende fängt der Weißwein an, Geld zu kosten, ein Zeit-Redakteur kauft mir einen Wein und sagt, ich sei ja nur bei Spiegel Online, da kann man sich sicher keinen eigenen Wein… ja, ja, Prost.
Ein schöner Abend, und das habe ich, das können Sie jetzt überprüfen, noch nie über einen Buchmesseabend geschrieben.
[…] also: Interview mit Spiegel-Redakteurin Claudia Voigt (jetzt kommt gleich wieder die Kommentatorin hier, die mir vorgeworfen hat, ich würde jetzt hier im taz-Blog Schleichwerbung für den […]