von 22.10.2009

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Innenansichten, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Die taz ist die einzige überregionale Tageszeitung, die ihre harte Auflage (Abos und Einzelverkäufe am Kiosk) im 3. Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahr steigern konnte. Das ergibt sich aus den Zahlen, die die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) veröffentlicht hat. So ganz wissen wir auch nicht, warum unsere Verkäufe um erfreuliche 3,5 Prozent gestiegen sind, aber der Journalist Christian Jakubetz schreibt in seinem Blog, vielleicht zeige “das Beispiel der taz sehr schön, wie man (bei allen Macken, die das Blatt so hat) heute Tageszeitung machen muss, um wahrgenommen zu werden und letztendlich überleben zu können”. An öffentlicher Wahrnehmung für die taz hat es tatsächlich nicht gemangelt: Die Aufmerksamkeit potenzieller Leser wurde etwa durch den 30. taz-Geburtstag, den Kongress “Tu was”, den Rechtsstreit mit Jürgen Klinsmann um eine taz-Titelseite, den Boykott der Leichtathletik-WM oder den Beitritt von BILD-Chef Kai Diekmann zur taz-Genossenschaft auf uns gelenkt. Vielleicht haben wir auch einfach mehr Exemplare verkauft, weil wir im April die Samstagsausgabe um die Wochenendbeilage “Sonntaz” erweitert haben, dafür auch zusätzliche Redakteure eingestellt haben und jetzt ein lesenswerteres Blatt machen.

Hier die Zahlen der IVW über die verkauften Exemplare* von Montag bis Samstag im 3. Quartal 2009 im Vergleich zum entsprechenden Quartal des Vorjahres:

IVW-3.2009

Bereits im September hatte taz-Geschäftsführer Kalle Ruch auf der Genossenschaftsversammlung gesagt, ein Gewinn werde sich in diesem Jahr wohl nicht mehr vermeiden lassen – nachdem die taz nach seiner Erinnerung seit etwa 15 Jahren immer Verluste gemacht hatte (die von der Genossenschaft und damit von spendierfreudigen Lesern stets ausgeglichen wurden). Doch in diesem Jahr liegen nicht nur die Einnahmen aus dem Zeitungsverkauf, sondern auch die Anzeigenerlöse und die Verkäufe im taz-Shop über Plan.

Der Einzelverkauf der taz am Kiosk stieg besonders stark um 14 Prozent auf 7.647 Exemplare. Samstags verkaufen wir 11.047 Exemplare am Kiosk (plus 8 Prozent trotz des deutlich gestiegenen Einzelverkaufspreises für die Wochenendausgabe). Leicht überdurchschnittlich stieg die verkaufte Auflage (Abo + Kiosk) auch in und um Berlin (plus 4,5 Prozent), einem besonders hart umkämpfen Tageszeitungsmarkt.

* Die in der Tabelle genannten Werte beziehen sich auf die harte Auflage, also auf Abo plus Einzelverkauf am Kiosk. Probeabos, Bordexemplare für Flugzeuge und sonstige Verkäufe wurden nicht mitgezählt. Bei Handelsblatt und Financial Times Deutschland beziehen sich die Zahlen lediglich auf die Ausgaben von Montag bis Freitag, weil diese Blätter keine Samstagsausgabe haben. Zur Welt-Gruppe gehört auch die Welt kompakt – die Zahlen werden vom Axel-Springer-Verlag nicht einzeln ausgewiesen. Genauso gibt der Verlag auch keine Zahlen für die durchschnittlich von montags bis samstags verkaufte Auflage bekannt, sondern getrennt die Zahlen für Montag bis Freitag einerseits (inklusive Welt kompakt) und Samstag andererseits. Für diese Übersicht wurde aus den Zahlen ein gewichteter Durchschnitt gebildet. Es handelt sich dabei lediglich um einen Näherungswert.

Sebastian Heiser ist Redakteur im Berlin-Teil der taz.

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