von 26.01.2011

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Innenansichten, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Im April 2010 äußerte sich der Vorstandsvorsitzende des Axel-Springer-Medienkonzerns sehr euphorisch über das iPad: “Jeder Verleger sollte sich einmal am Tag hinsetzen, beten und Steve Jobs dafür danken, dass er mit diesem Gerät die Verlagsindustrie rettet”, sagte Mathias Döpfner in einer US-Talkshow. Im Mai gab das Unternehmen bekannt, die e-Paper-Ausgaben der Welt und der BILD-Zeitung würden ab Markteinführung des iPad zu kaufen sein. Damit setze Axel Springer “seine erfolgreich gestartete Initiative mit Bezahl-Angeboten für mobile Endgeräte weiter fort”.

Jetzt liegen erstmals die Abozahlen für die e-Paper vor: Die Welt hatte (gemeinsam mit der Welt kompakt) im vierten Quartal 2010 lediglich 383 Abonnenten, die BILD-Zeitung kam auf 785 Abonnenten. Die taz hatte dagegen im gleichen Zeitraum 2.508 ePaper-Abos – also mehr als sechsmal so viele wie die Welt. Und unsere Abo-Zahlen steigen weiter an, heute sind es bereits 2.691 Abos.

Das freut uns. Und wir spekulieren über die Gründe, warum die taz so viel beliebter sein könnte (abgesehen natürlich von den besseren Inhalten):

– Wir sind deutlich schneller: Bei uns gibt es jede Ausgabe in der Regel bereits zwischen 21 Uhr und 22 Uhr – die Welt gibt es erst ab 0.15 Uhr.

– Wir sind deutlich günstiger: Die Welt kostet als e-Paper 29,99 Euro im Monat, die taz nur 10 Euro.

– Die taz setzt auf Format-Vielfalt. Bei Axel Springer muss man das verlagseigene Programm “iKiosk” installieren, um die Welt auf dem iPad zu lesen. Auf der iTunes-Seite von iKiosk gibt es nichts als Kritik an dieser App – ein Nutzer klagt etwa, dass sie “grottenschlecht ist und ständig abstürzt, obwohl inzwischen mehr als ein halbes Jahr am Markt”. Bei der taz erscheint dagegen jede Ausgabe als Mobi, als ePub (ohne Digital Right Management), als PDF, als HTML sowie in der reinen Textversion als TXT – damit kann man die taz auf iPhone und iPad problemlos lesen.

(via Meedia)

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https://blogs.taz.de/hausblog/taz_verkauft_sechsmal_so_viele_epaper-abos_wie_die_welt/

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kommentare

  • Nicht witzig, nicht orginell, ganz schlicht:

    Die taz ist gut gemachter Journalismus, der jemanden wie mich (ansonsten – auch berufsbedingt – eher FTD und FAZ Leser)angenehm zum Querdenken anregt. Und 10 Euro ist genau der Preis, den ich mir fuer nicht regelmaessigen Konsum zu leisten bereit bin. FAZ und FTD lese ich aus dem Grunde uebrigens nur in der kostenlosen Internetversion.
    Ich bin allerdings eher zufaellig ueber dieses Angebot gestolpert, ihr solltet das ruhig etwas mehr bewerben!

    Gut gemacht!

  • @U. Sarrazynismus: jetzt mach mal halblang und reg dich ab. Die Überschrift ist natürlich richtig. Was wollen sie da große eine “seriöse Quelle” haben, wenn ein wenig Sprachgefühl ausreicht?

    Beispiel:

    Ich wünschte, ich wäre sechsmal SO groß WIE du.
    Ich wünschte, ich wäre sechsmal größer ALS du.

    Die mühe in die Grammatik einzusteigen mache ich mir jetzt mal nicht, dafür ist die Sache zu banal.

  • Harry: Das stimmt nur teilweise. Ich fände es gut, wenn Axel Springer auch die Zahlen zu den anderen Angeboten veröffentlichen würde, damit man auch das vergleichen kann. In der oben verlinkten Pressemitteilung geht es allerdings ausdrücklich um den Start des e-Paper-Angebots. Axel Springer kündigte an, mit dem e-Paper setze das Unternehmen “seine erfolgreich gestartete Initiative mit Bezahl-Angeboten für mobile Endgeräte weiter fort”. Jetzt liegen die Zahlen vor und jetzt kann man beurteilen, dass der Erfolg sich doch sehr in Grenzen hält.

  • Der Spiegel gehört zur Springer-Presse?
    Die taz gehört dann wohl zur Ippen-Gruppe?
    Und was? Morgen soll es 28°C in Berlin werden?

  • @ Petra Poll

    Vielen Dank für die Belehrung, sogar inklusive einer hochseriösen Quellenangabe! Wie gut, dass es Leute gibt, die klüger sind als wie ich.

    Ich verneige mich vor so einer gebildeten Frau als Ihnen.

    Nur leider fühle ich mich da doch gleich sechsmal so peinlich wie als vorher.

    Und erklären Sie mir doch bitte, bitte, bitte, wie ich in diesem Beitrag die Worte “wie” und “als” richtig eingesetzt hätte. Sonst lerne ich’s ja nie und bleibe für immer und ewig so schlimm peinlich. Oder habe ich wohlmöglich 0 Fehler??

  • hahahahahahahaha gönn ich der taz natürlich auch wenn ich sie nicht lese und die rechnung auch etwas unseriös finde. aber besser als bild muss man immer und überall rausschreien, weils einfach immer und überall stimmt.

    offtopic:

    ich finde es richtig klasse, das hier über als-wie diskutiert wird (die überschrift ist natürlich richtig, lies probehalber einmal ohne “sechsmal” dann macht es schneller sinn.) und dann ausgerechnet auf springer-presse verlinkt wird um das zu belegen. danke petra. ymmd!! =)

  • Wie peinlich, U. Sarrazynismus! Die Überschrift ist doch genau richtig. Nicht jeder Vergleich erfordert ein “wie” – es kommt nämlich darauf an. Siehe auch das hier passende Beispiele aus der Zwiebelfisch-Kolumne von Spiegel Online: “Ich bin neunmal so klug wie ihr.” Ein “als” müsste man verwenden, wenn es hieße: “Ich bin neunmal klüger als ihr”, beziehungsweise “taz verkauft neumal mehr ePaper-Abos als die Welt”.

    http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,314572,00.html

  • Naja, so ganz kann man die Zahlen aber nicht vergleichen. Denn auch Meedia merkt dazu an:

    “Zur Klarstellung: Die Zahlen beziehen sich nur auf reine ePaper-Ausgaben schon vorhandener Print-Produkte. Multimedial aufbereitete Produkte wie die kostenpflichtigen iPad-HD-Apps von Bild und Welt werden hier nicht mitgerechnet – ebenso wenig wie z.B. die Bild-iPhone-App, wenn vom Kunden kein ePaper mitbestellt wird.”

    In der Werbung von Bild und Welt liegt der Fokus aber gerade auf diesen iPad-HD-Apps, die in der Statistik nicht vorkommen. Insofern: Glückwunsch an die taz für die knapp 2700 e-Paper-Abos. Aber ob das tatsächlich sechs Mal so viel sind wie bei der Welt lässt sich nicht wirklich seriös beantworten…

  • ALS die Welt, um Gottes Willen! ALS!
    Es handelt sich hier um einen Vergleich, also ALS und nicht WIE!

    *Anschrei*

    Meine Güte.
    In der Grundschule wohl nicht aufgepaßt?

  • Sehr gut, aber: viele – auch ich – warten noch immer auf die versprochene Möglichkeit auch (digitale) Einzelausgaben kaufen zu können.

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