vonmanuelschubert 19.06.2015

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Innenansichten, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Die PostlerInnen streiken, zahllose tazzen werden nicht zugestellt. Zeit für einen ernstes Wort mit dem Postvorstand und Nothilfe für unsere LeserInnen.

Lieber Vorstand der Deutschen Post AG,

wir erlauben uns an dieser Stelle besser kein Urteil darüber, warum Du einerseits die Dividende für deine Aktionäre erhöhst (mit 21% der Anteile gehört auch die bundeseigene KfW dazu). Andererseits aber zahllose (Paket-)ZustellerInnen in billigere Servicegesellschaften (neudeutsch: DHL Delivery GmbH) ausgliedern willst, um sie nicht nach Haustarifvertrag bezahlen zu müssen.

Dass die Gewerkschaften in der Deutschen Post AG nun in den Streik getreten sind, verstehen wir. Die Streiks sind wichtig, unabhängige Berichte darüber auch. Wie etwa die wunderbare Reportage von taz-Reporter Thomas Gerlach über drei Zustellerinnen aus dem Saarland.

Nur leider wird der Informationsfluss für jene 7060 taz-AbonnentInnen erheblich behindert, die ihre taz derzeit postalisch nur teilweise oder gar nicht mehr zugestellt bekommen.

Die Schuld daran (damit hier keine Mißverständnisse aufkommen), trägst ausschließlich Du, lieber Postvorstand.

Für unsere taz-AbonnentInnen haben wir in der Zweischenzeit eine Notlösung gefunden: Während des Poststreiks können sie die taz vom Tage ausnahmsweise kostenlos als ePaper lesen. Zu beziehen als Testausgabe über taz App für Android- oder Apple-Tablets oder auf taz.de/testausgabe.

Den Post-MitarbeiterInnen und GewerkschafterInnen wünschen wir Kraft und einen langen Atem für ihren Streik.

Und dir, lieber Postvorstand, möge dieser Streik gehörig die Bilanz verhageln.

Mit solidarischen Grüßen,

Deine taz

 

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https://blogs.taz.de/hausblog/poststreik-taz-faellt-aus-fast/

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kommentare

  • Zum Thema schwerkriminelle Streikbrecher im Staatsauftrag
    hier ein kurzer Auszug aus einem der vielen unbeantworteten Schreiben meinerseits an das Jobcenter:

    “Betreff: Termin am 17.06.14

    Sehr geehrte Frau …..,

    ich bin in der Reflexion immer wieder erstaunt, wie selbstverständlich im Jobcenter aneinander vorbei geredet wird.

    Ihre Frage, ob ich mir eine Tätigkeit als Fahrradkurier vorstellen könnte, hatte ich zwar nicht verneint, doch meine Bedenken geäussert, dass ich als 47-Jähriger mit Sicherheit keine 100km am Tag schaffe und so auch keine ordentliche Entlohnung erwarte. Sie erwiderten, dass es bei dem “Angebot” nur um 20 bis 30 km am Tag geht. Ich habe Sie noch darauf hingewiesen, dass ich mich schon soweit mit der Materie beschäftigt hatte, doch offensichtlich haben Sie Ihr “Angebot” noch nicht einmal selbst durchgelesen, denn dann wüssten Sie, dass es bei der Stelle eben nicht um einen Fahrradkurierdienst geht, sondern die Pin Mail AG dahintersteckt, also genau der Zustelldienst, der auch ihre Post zustellt und von ehemaligen Mitarbeitern beispielsweise auf kununu.com ausschliesslich negative Bewertungen(vorallem bezüglich des Lohns) erhielt. Aber das wäre ja zuviel verlangt, als dass sich die Vermittler von vorgeblichen “Jobangeboten” wenigstens mal übers Internet sich über ihre tollen Partner kundig machen würden. Für einen derart schlecht beleumdeten Arbeitgeber eine einmonatige Probezeit für eine Nebenbeschäftigung(!!!) statt einer einmonatigen Probezahlung hinter dem Rücken der zu Vermittelnden auszuhandeln verstehe ich als das, was es ist, fortgesetzter Vertrauensbruch.”

    Statt mit Antworten wurde ich seitdem mit weiteren derartigen “Angeboten” belästigt, um eine rechtswidrige Sanktionsorgie einzuleiten. Zur Zeit bekomme ich gerade mal noch 119- Euro. Davon muss ich noch laufende Kosten für Strom u.ä. bezahlen, sodass ich mich von weniger als 20 Euro(!) im Monat seit drei Monaten “ernähre”. Dass das überhaupt nicht möglich ist, wissen auch die “Verantwortlichen”.

    Es ist offensichtlich, dass das Jobcenter mit kriminellen Methoden Langzeitarbeitslose nicht nur über Jahrzehnte hinweg um jegliche Qualifizierungsmassnahmen betrügen können, sondern auch noch versuchen, die Opfer des Totalversagens als unbezahlte Streikbrecher zwangsweise zu rekrutieren.

    Wer Menschen in dieser Form gezielt aushungert, der führt Krieg.

  • Ich verstehe den Streik nicht wirklich, obwohl ich Verständnis und große Sympathie für die Menschen habe, die mehr Geld verdienen wollen!

    Ver.di hat doch die Post-Tarifverträge UND die Speditions/Logistik-Tarifverträge gemacht!
    Dass es Paketzusteller 1. und 2. Klasse gibt ( DHL gegen alle anderen) liegt doch ursächlich mit an der Gewerkschaft. Das ist für mich schon der Skandal!

    Und dann geht´s angeblich nur um die Paketzusteller in den neuen Verteilzentren. Ich gönne denne mehr Einkommen, genau so aber auch dem Hermes-Boten oder DPD-Zusteller und wie die alle heißen…
    JAU Ver.di – da bin ich vor 20 Jahren ausgetreten….

    Pakete werden hier in meiner Wohngegend (MH) täglich von DHL ausgefahren.
    Wer seit 3 Wochen nicht kommt, ist der Briefträger. Äh, ja….

    Nebenbei, ich warte auf Briefe, kann da aber der Post keinen Vorwurf machen.
    Wer in Zeiten des Poststreikes Briefe und Pakete per Post versendet, ist selber dafür verantwortlich – nett umschrieben…
    Dass Ämter unflexibel sind, steht schon irgendwo in der Bibel.

    Abschließend: wer sich als Kunde über den Poststreik aufregt, hat wohl glücklicher Weise keine richtigen Sorgen…

    Sonnige Grüße
    Gerd

  • Die Gewerkschaft soll unter sich streiken. Die haben es den Postkunden eingebrockt. Was haben die Kunden vom Streik?
    Die meisten Kunden sind dagegen.Ich warte schon lange auf meine Wertmarke für den Behindertenausweis. Ihr Gewerkschafter seit Schuld. werdet Hartz IV Empfänger! ARGE freut sich

    • Sorry, sie haben keine Ahnung. Da gehts um die Zukunft unserer jungen Leute, die in Billiglohntarife gesteckt werden und dabei die Post und ihre Manager Riesengewinne machen. Vielleicht sollten sie mal weiterdenken, wo führt das in Deutschland noch hin, es geht stetig Bergab und die Menschen sind nichts mehr wert. Und die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder steht auf den Spiel.

  • Ich warte auch auf einige Warensendungen ,Briefe und Pakete, aber ich warte gerne, wenn es meinen immer freundlichen Postzusteller hilft. Vorerst habe ich meine Lieferanten gebeten Warensendungen mit der Postkonkurrenz zu versenden.
    Ich hoffe die Postzusteller haben Erfolg gegen den gierigen Vorstand.

  • Auch wenn ich vom Streik betroffen bin, halte ich Solidarität für die einzig mögliche Reaktion. Wenn Aktionäre mehr Geld wollen, sollen sie dafür arbeiten. Vermutlich wissen sie gar nicht, wie das geht. Stattdessen sollen Hungerlöhne noch weiter gesenkt werden und damit den modernen Sklaven noch mehr Sorgen bereitet werden. Ich wünsche mir die alte Bundespost zurück – noch besser eine Bürgerpost.

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