Am vergangenen Sonntag haben wir in der taz am Wochenende, auf taz.de, Twitter und Facebook den Artikel „Einfach Linus“ veröffentlicht, der über einen Transmann berichtet. Wir haben bei der Veröffentlichung Formulierungen verwendet, die unachtsam waren und einer angemessenen Darstellung von trans* Menschen nicht gerecht werden. Wir möchten uns dafür entschuldigen, es war nicht unsere Absicht, jemanden damit zu verletzen.
Es gibt immer wieder Menschen, die bei ihrer Geburt ein Geschlecht zugewiesen bekommen, mit dem sie sich nicht identifizieren. Es wird ihnen aufgezwungen, als Mann oder Frau aufzuwachsen, in ihrem Personalausweis wird ein Geschlecht und ein Name vermerkt, die nicht mit ihrer Selbstwahrnehmung übereinstimmen. Aus dieser falschen Zuweisung herauszutreten, ist oft ein harter Prozess, der Auseinandersetzungen mit der Familie, dem Umfeld, den Institutionen mit sich bringt und häufig wenig Unterstützung findet. Trans* Menschen „wechseln“ nicht einfach ihr Geschlecht, sie sind längst nicht gesellschaftlich anerkannt und erfahren häufig Unverständnis, Ablehnung und Diskriminierungen.
Sie machen die Öffentlichkeit immer wieder darauf aufmerksam, dass sie genauso viel Respekt und Rücksichtnahme verdienen wie alle anderen auch. Und doch scheint der Großteil der Gesellschaft dafür noch nicht ausreichend sensibilisiert zu sein. Wir können uns leider nicht davon ausnehmen.
Gerade Medien und insbesondere Online-Medien sollten aufgrund ihres Einflusses auf die Öffentlichkeit besonders darauf achten, trans* Menschen angemessen darzustellen. Es tut uns leid, dass uns dies nicht gelungen ist. Aber wir sind bereit zu lernen und wir arbeiten daran, es in Zukunft besser zu machen.
Die taz am Wochenende erscheint demnächst mit einer zweiseitigen „Sachkunde“ zum Thema Transsexualität.
für die taz Zoé Sona, Juliane Fiegler und Lalon Sander
Ach wäre das schön, wenn die taz jedes Mal wenn „unachtsam“ formuliert wird, so eine Entschuldigung formulieren würde. Nächstes Mal dann bei Lesben-, Frauen- oder Migrationsthemen.
;-)