vonStephanie Grimm 03.08.2006

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Eigentlich hätte man ja erwarten dürfen, dass mit dem Ende der Hitzperiode auch im Prinzenbad wieder ein bisschen Ruhe einkehrt. Was die Besucherzahlen angeht, ist das durchaus auch der Fall. Es war schon faszinierend, wie selbst am letzten Wochenende, wo es dann eben mal 29 Grad hatte statt 36 wie an den Tagen zuvor, gerade mal höchstens ein Drittel der Besucher kam.

Die, die sowieso immer kommen – egal ob bei 13 Grad oder bei 33 Grad waren ganz schnell wieder fast unter sich – und jetzt, wo man bei 22 Grad sich tatsächlich auch mal ein T-Shirt überziehen muss, wenn einen Wolke an der Sonne vorbeiwandert, sind sie es erst recht.
Aber auch dieser harte Kern würde sich natürlich freuen, wenn das Prinzenbad erst um 21 Uhr schließen wurde, wie letzte Woche ganz offiziell und in allen Medien angekündigt wurde. Zwei Tage lang war das dann auch der Fall, und dass es jetzt nicht mehr so ist, scheint nur bedingt etwas mit der Abkühlung der Luft zu tun zu haben. Ein Freund berichtetet, dass die zusätzlich geöffnete Stunde am Freitag und Samstag, die einzigen beiden Tage, wo die neue Refgelung umgesetzt wurde, von Ansagen vom Aufpasser-Turm begeleitet wurde.

In denen wurden die Gäste aufgefordert, “bloss nicht zu nerven”. Offensichtlich haben sie dann doch genervt, jedenfalls ist seit Sonntag wieder nur bis 20 h geöffnet. Ob das eine Entscheidung im Alleingang der Prinzenbad-Verantwortlichen ist oder der Bäderbetriebe und ob in allen Bädern nun wieder früher geschlossen wird, war auch durch einen Anruf bei der Bäder-Hotline nicht herauszubekommen. Dort wollte heute nachmittag jedenfalls auch beim dritten Versuch niemand ans Telefon gehen.

Ebenfalls rätselhaft war, wieso am Montag die Querseiten des Sportbeckens mit roten weißen Baustellenhütchen abgesperrt waren. Ich wagte zu hoffen, dass die notorische Arschbomberei mittlerweile auch den Bademeistern als Risiko für Leib und Leben aufgefallen war und dass sie das Reinspringen im Zuge der selben einsehbaren Logik verbieten wollen, nach der man auch nicht von den Querseiten springen darf .

Und tatsächlich – selbst die hormongesteuerten pubertierenden Pratzen hatten Respekt vor Hütchen, niemand versuchte, einem das Rückgrat zu brechen. Himmlichsche Verhältnisse. Am nächsten Tag , an dem es immer noch warm genug war für am Beckenrad herumlungernde Teenie, waren die Hütchen leider schon wieder weg. Prompt musste man dauernd Kinder treten.

Mittlerweile hat das Wetter das Problem zwar wieder gelöst. Man ist ja, wie eingangs erwähnt, wieder unter sich. Aber der nächste Hitztag kommt bestimmt. Hoffentlich.

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2006/08/03/hu-und-hott-die-rastelhafte-strategien-der-aufpasser/

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kommentare

  • Hi, ich habe gerüchteweise gehört, daß an dem Tag, an dem das Prinzenbad bis 21 Uhr geöffnet hatte, der Bademeister mit der Digital-Kamera herumgelaufen ist, um zu dokumentieren, wie wenig Leute nach 20 Uhr im Bad sind. Und dann wurde beschlossen, keinen weiteren Tag bis 21 Uhr zu öffnen – nach dem Motto, daß lohnt sich nicht.

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