vonSchröder & Kalender 14.05.2007

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in nordöstlicher Richtung.

Heute hörten wir bei Aldi folgenden Dialog. Es stritten sich eine Frau Mitte zwanzig und ihr gleichaltriger Freund.

Sie: »Also nee, wenn de dit nich koofen wills, det verzeih ick dir nie!«
Er: »Nee, du, dafir ham wa keen Jeld.«
Sie: »Wir brauchn det aber fir unsre Wohnung. Det missen wir koofen!«
Er: »Laß mir doch in Ruhe!«
Sie: »Wenn du mir lieben tätest, würds du mir dit koofen.«
Er: »Det iss doch keene Liebe mehr. Wir jehn doch sowieso bald ausnander.«

(BK / JS)

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kommentare

  • Nach der grausamen Prosa ein Poem von Christian Wagner (1835-1918, Christian Wagner Gesellschaft), einem vom jungen Tucholsky geliebten Dichter:

    Christian Wagner
    Die Geschlechter

    Ist dies nicht ein frevles Schicksalswalten,
    Menschtum in zwei Teile zu zerspalten?

    In zwei blutige Hälften zu zerreißen,
    Eine Mann, die andere Weib zu heißen?

    Beide voll von heißem Sehnsuchtsdrange,
    Sich zu finden auf des Lebens Gange,

    Ich dem Ich zur Opfergab zu bringen?
    Ach wie wenigen, wenigen mags gelingen,

    Ohne Losung, Fährten oder Spuren
    Sich zu finden auf des Lebens Fluren!

    Selige Kindheit, die nicht kennt die Wirren,
    Nicht der Liebe grausam töricht Irren!

    Selige Blume, die nicht weiß vom Fluche
    Lebenslanger und vergebner Suche!

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