vonSchröder & Kalender 25.12.2008

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert munter in nordöstlicher Richtung

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Foto: harvard libraries

Das ›Necronomicon‹ gibt es nicht wirklich, denn es ist ein Zauberbuch, erfunden von H. P. Lovecraft, dem Doyen der Fantasyliteratur. In seiner ›History of the Necronomicon‹ berichtet er über die Herkunft dieser dämonischen Kosmologie und erwähnt zahlreiche Übersetzungen in alle Weltsprachen. Viele Zauberlehrlinge haben den kryptischen Text bearbeitet und zitiert, vor allem aber wird immer noch nach dem Original gesucht, das laut Lovecraft in den endlosen Regalen der Widener Library versteckt ist, dem Hauptgebäude der Harvard-Bibliothek. Sie wurde nach Harry Elkins Widener benannt,  ein Harvard-Absolvent und Bibliophiler, der beim Untergang der Titanic ums Leben kam.

Einem Adepten des Okkulten wie Lovecraft muß die Widener Bibliothek wie ein Zauberschloß der Literatur vorgekommen sein. Auf zehn Ebenen sind sechzigtausend Regale von insgesamt hundert Kilometer Länge untergebracht, die vier Komma sechs Millionen Bände aufnehmen können. Diese Regale sind als  schmiedeeisernes Gerüst konstruiert und tragen das Gewicht des Gebäudes.

Jetzt hat die Widener Library der Harvard University die Jubiläumskassetten von ›Schröder erzählt‹ bestellt, und weil dort ein Zauberbuch steht, darf man sich ja ruhig mal etwas wünschen – was, wird nicht verraten. Und natürlich freut es uns, daß unsere Texte nun Teil dieser riesigen geheimnisvollen Bücherwelt mit Abermillionen Bänden werden. Das erfüllt uns mit Stolz, doch angesichts der großen Zahl, auch mit heiterer Gelassenheit.


die Jubiläumskassette (Foto Martin Eberle)

(ME / BK / JS)

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