vonErnst Volland 08.05.2007

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

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Gestern rief mich eine Frau an, die ich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hatte. Sie erzählte, sie folgte einer Eingebung. Am 3. Mai, abends in Murnau, erinnerte sie sich ganz deutlich an mich und gleichzeitig verspürte sie ein großes Bedürfnis, mich anzurufen. Wir kannten uns aus dem Sandkasten und waren seinerzeit Nachbarn. Ich hatte gerade das Gespräch mit einem bekannten Fotografen beendet, mit dem ich mich am nächsten Tag treffen wollte. Er fragte nach meiner Ausstellungseröffnung und ich versprach ihm, die Laudatio zu schicken. Die Sandkastengespielin schickte nach ihrem Anruf an einem Tag acht E- mails mit Fragen, die die vergangenen fünfundvierzig Jahre erhellen sollten. Ich bemühe mich. Sie glaubt an Gott, ohne Mitglied in einer Kirche zu sein. Tagsüber verkauft sie Apparaturen, die an eine normale Wasserleitung angeschlossen, heilendes Wasser spenden. Ihre ganze Leidenschaft gehört einem siebzehn Jahre alten kranken Hund, an den sie sehr gebunden ist und deshalb nicht verreisen kann. Nur Tagestouren sind möglich.

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