In der Affäre um das nigerianische Flugzeug voller Dollarscheine in Goma und den mutmaßlichen Versuch des Goldschmuggels durch General Bosco Ntaganda liegt jetzt das Protokoll der kongolesischen Zentralbank BCC, Provinzdirektion Nord-Kivu, vor. Es gibt drei separate Protokolle:
– eines über 8.812 echte 100-Dollar-Scheine (881.200 Dollar), acht „dubiose“ 100-Dollar-Scheine (800 Dollar) und 9.973 „falsche“ 100-Dollar-Scheine (997.300 Dollar);
– eines über neun Kassetten mit 119 Goldstücken mit einem Gewicht von 435,6 Kilo, von denen zwei bereits aufgebrochen waren;
– eines über weitere 20.000 100-Dollar-Scheine (2 Millionen Dollar) und weitere 8.156 „falsche“ Dollarscheine (815.600 Dollar).
Unterzeichnet sind die Protokolle von den zuständigen Militärs und BCC-Offiziellen, dazu Protokoll 1 von den beiden Nigerianern, hier als „Mickey Lawal“ und „Alexander Adiola“ unterzeichnet. Sie unterzeichnen unter Protest und schreiben dazu, das Falschgeld sei gar nicht ihres. „Ich weigere mich strikt, die falschen US-Dollar als mein eigenes Geld anzuerkennen, weil das Geld von General Bosco und Oberst Williams gebracht wurde“, behauptet Adiola. Lawal schreibt etwas ähnliches, leider schlecht lesbar. Protokoll 2, das das Gold betrifft, ist von dem Franzosen und dem US-Amerikaner unterzeichnet, ohne Kommentar. Auf Protokoll 3 gibt es keine Unterschriften außer denen der Kongolesen.
Wollen die Nigerianer also behaupten, sie seien nach Goma geflogen und General Bosco habe ihnen nicht nur Gold gebracht, sondern auch noch Falschgeld? Es bahnt sich ein interessanter nigerianisch-kongolesischer Streit über den genauen Ablauf eines äußerst schillernden Geschäfts an. Mit Profis auf beiden Seiten.