Am 3. und 21. Oktober 1980 erschien in der taz ein insgesamt vier Seiten langes Interview mit Jürgen Habermas. Den Text gibt es hier zum Download (PDF). Das Interview von Roland Schäfer, Arno Widmann, Frank Berberich und Wolfgang Kraushaar beginnt mit diesem Vorspann:
Vier Mann hoch – nur Männer – kam die taz zu Habermas. Wir hatten eine alte Villa oder einen modernen Bungalow am See erwartet. Stattdessen ein Hinterhof. Vorne ein zahntechnisches Labor. Dahinter das Max-PIanck-Instltut zur Erforschung der modernen Lebenswelten. 1 Sitzungszimmer, 2 lange, schmale Gänge mit kleinen, 14qm großen Zimmern rechts und links. In einem Jürgen Habermas, schlank, beweglich, sehr freundlich. Die ersten Sätze sind schüchtern – auf beiden Selten. Wir haben Bammel vor der Autorität; Habermas weiß nicht, auf welche Vögel er sich da eingelassen hat.
Dann wird viel gelacht. Über die „midlife-chrisis“ eines top-Philosophen, über „yellow-submarine“ und die Entdeckung des Subpolitischen und die Lust an der Regelverletzung. Nach vier Stunden verließen die vier „Jungkonservativen“ den „alten Linken“, gingen aufs Oktoberfest und machten sich über die Bänder her. Den ersten Teil des Ergebnisses liefert die taz heute: Zu Wahboykott, Vetomacht der Alternativbewegung, Münchner Rechtsanarchisten und dem kleineren Übel.