New Rave ist natürlich nur eine Schublade, aber die ist auch 2008 noch nicht zu. Die second wave schickt sich an, die Clubs zu überrollen…
Does It Offend You, Yeah?
Death From Above 1979 haben einen besseren Ruf als sie den tatsächlich in Plattenverkäufe umsetzen konnten, was sicherlich auch an ihrem frühen Ende liegen mag. Aus der einen Hälfte von DFA1979 entwickelte sich MSTKRFT, die zunächst mit Remixen, dann aber auch mit eigenen Hits wie „Easy Love“ aufhorchen ließen. Does It Offend You, Yeah? ist eine bubblegum Variante von DFA 1979, die sich den Vocoder von MSTRKRFT ausleiht. Subtil ist was anderes, richtig, aber mit „We Are Rockstars“ (Does It Offend You goes MSTRKRFT) und vor allem „Let’s Make Out“ (Does It Offend You goes DFA) haben sie bereits zwei unwiderstehliche Hits. Ok, that was great, but, eh, do it again…
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* Let’s Make Out
* We Are Rockstars
Hadouken!
Schwer zu sagen, ob es eigentlich überhaupt eine subtile Seite an New Rave gibt, aber Hadouken! besetzen sie mit Sicherheit nicht. Viel Aufsehen erregte das szenensezierende „That Boy That Girl“. Für das kommende Jahr prophezeien die fashion victims ein Album „that will re-shape the musical landscape in 2008…“ Hoodie auf und mal sehen, ne?
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* That Boy That Girl
Late Of The Pier
Auf die Idee, New Rave mit Prog Rock zu kreuzen, muss man auch erst mal kommen. Doch die Debütsingle „Bathroom Gurgle“ hatte mehr Ideen und Tempiwechsel als andere Bands in einem ganzen Album unterbekommen. Das ganze dann auch noch irgendwie tanzbar zu machen, nötigt Respekt ab. Get your hand on the waistline / and move your body to the bassline!
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* Bathroom Gurgle
The Whip
Das erste Lebenszeichen von The Whip vernahm man Ende 2006, als das Demo „Frustration“ auftauchte, das stark an die New Order der ersten Hälfte der 80er erinnerte und damit angenehm Age Of Consent bis 586 anmahnte. Nach nur wenigen Monaten brachten The Whip auf der Kitsune Labelcompilation aber – auch dank richtiger Produktion – ein Monster namens „Trash“ mit, das kaum noch träumerische New Order Anklänge hatte, dafür aber an die belgischen Tanzflächenbefehle von Goose erinnerte. Das Debütalbum verbindet 2008 nun diese beiden Eindrücke.
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* Trash
* Frustration
Ghost Frequency
Punky Electro liefern Ghost Frequency. Noch sind die 5 Londoner in der ganz frühen Karrierephase, haben aber mit „Money On The Fire“ die beste britische Adaption des The Rapture Sounds aufzuweisen seit die lieben Labelkollegen The Sunshine Underground „Commercial Breakdown“ veröffentlichten.
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* Money On The Fire
So So Modern
Wir müssen uns nicht ausschließlich auf England konzentrieren, New Rave ist natürlich auch in anderen Ländern angekommen. Eine sehr unsortierte Variante davon spielen So So Modern. Die vier Jungs (1xdrums + 4xsynthesizer + 1xvocoder + 2xguitar + 3xvocals) aus Neuseeland begleiteten Robocop Kraus auf ihrer letzten Tour.
Wie wir ja alle wissen, existiert New Rave per se eigentlich nicht. Von allen Bands, die im letzten Jahr mit eben diesem Etikett beklebt wurden (wie auch in dieser Liste), sind lediglich die Klaxons tatsächlich „New Rave“ – der Rest spielt Electropunk, Postpunk, Indie mit Synthies und so weiter und so fort, doch von den in diesem Artikel in die New Rave Schublade gepackten Bands sind So So Modern am meisten noch bei den Klaxons zu verorten.
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* Fire Fights
An zwei Bands, die wir bereits letztes Jahr auf der Liste hatten, möchten wir dennoch erinnern, da erst 2008 das jeweilige Debütalbum erscheinen wird.
Foals
„!!!, denen man den Stecker gezogen und dem Percussionisten die Prozacration verdoppelt hat“ schrieben wir vor einem Jahr. Einige Singles später sind Foals zu einer der britischen Hoffnungen für 2008 geworden. Zwei ihrer Songs sprangen in des NMEs Jahres Top 20, was man nur unterschreiben kann (und beide werden nicht auf dem Debütalbum enthalten sein!). Dass die Foals ihre ersten EPs nicht auf dem Album veröffentlichen und die komplette Platte noch ein zweites Mal in Eigenregie neu abmischten, zeigt wie viel Selbstbewusstsein in dieser Band steckt. Man hofft auf Großes und dass die Jungs sich nicht vergaloppieren
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* Hummer
* Mathletics
* French Open
The Teenagers
Vielleicht sind die Teenagers wirklich nur ihre eine Single: „Homecoming“. Aber selbst dann hätten sie ihre Existenz schon gerechtfertigt, denn einen amüsanteren Song hatte 2007 nicht zu bieten. „Starlett Johansson“ wird der zweite Singlehit und auf Albumlänge darf man gespannt sein, wie das Konzept des kurzen Kicks bestehen bleiben kann. Or whatever. Who cares?
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* Homecoming
* Starlett Johansson
(Christian Ihle)
Weiteres:
Teil 1: I Predict A Riot 2008: Pop!
Teil 2: I Predict A Riot 2008: Singer & Songwriter
Teil 3: I Predict A Riot 2008: aus deutschen Landen
Teil 5: I Predict A Riot 2008: Willkommen im Untergrund
Teil 6: I Predict A Riot 2008: Brit Guitar
Teil 7: I Predict A Riot 2008: Gitarren All Over The World