von 25.06.2010

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Jakob Zuma, südafrikanischer Präsident, warnte kürzlich anlässlich einer ANC-Werbekampagne  ca. 30.000 versammelte Menschen in Tong,  Mpumalanga (südafrikanische Provinz im Nordosten des Landes), dass sie sofort „den Schutz ihrer Ahnen verlieren“ und ganz sicherlich „sehr krank“ werden würden, sollten sie jemals dem ANC den Rücken kehren.

Jakob Zuma

Sein Publikum war aus dem umliegenden ländlichen Onderberg-Gebiet angereist – eine der ärmsten südafrikanischen Regionen. Fast alle schwarzen Südafrikaner glauben fest an den Einfluss der Ahnen auf ihr Leben, und richten alltägliche, aber auch alle wichtigen Lebensentscheidungen danach aus, was ihre (toten) Ahnen davon halten. Der Ahnenglaube wird in den ländlichen Gebieten Südafrikas noch viel ausgeprägter praktiziert als in den Städten, was der Weltmensch Jakob Zuma und seine fortschrittlichen Partei, für sich zu nutzen wissen.
Laut Zumas Ansprache sei COPE („Congress of the People“), die 2009  gegründete kleine Splitterpartei des ANC, bisher so unerfolgreich, weil – logischerweise – „die Ahnen seine vom ANC-abgewendeten Mitglieder krank gemacht hat.“

Hochrangige ANC-Mitglieder wie der Generalsekretär Gwede Mantashe, der südafrikanische Polizeichef Nathi Mthethwa und Julius Malema hörten im Übrigen Jakob Zumas wissenschaftlichen Ausführungen gebannt zu.  Und während Assistenten die vielen neuen ANC-Mitglieder unter den Beteiligten registrierten, trichterte Zuma noch einmal allen ein, dass jeder, der sich vom ANC wieder abkehren sollte, sich „in akute Gefahr begebe”.

Eine Sangoma und ihr Assistent © Michael Davieshttp://myfineartportfolio.com

eure elena **


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Elena Beis. Fettnäpfchenführer – My Name is not Sisi. Ein deutsches Pärchen reist durch Südafrika. Erschienen März 2010 bei Conbook Medien, 9,95€

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