vonMartin Kaul 11.03.2010

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Liebe Kasachinnen und Kasachen, hallo Ossi,

wir dort drüben in Deutschland fragen uns ja schon länger, was Ihr Osteuropäer eigentlich an Bologna findet. Denn die Uni-Reform ist ja nicht etwa eines dieser eurozentristischen Westfrontprojekte. Bologna bis zum Ural?! fragen wir deshalb auch im taz-Labor und beleuchten dort, was es zu den Hochschulreformen eigentlich aus osteuropäischer Perspektive zu sagen gibt. Heute schonmal eines: Zu den 46 Ländern, die bislang bereits am Bologna-Raum teilhaben – darunter Länder wie Albanien, Armenien, Andorra, Montenegro und Slovenien – ist soeben noch ein weiteres Land dazugestoßen: Kasachstan. Ungarns Bildungsminister Istvan Hiller sagte gerade: “Unsere Familie besteht jetzt aus 47 Mitgliedern.” Und Kasachstans Minister Tuimebayev Zhanseit schwor sofort: “Kasachstan wird alles tun, um die europäische Hochschulidee zu verbreiten.” Nun wird freilich jedeR stramme InternationalistIn die kasachischen GenossInnen sofort mit offenen Armen empfangen. Gleichzeitig stellt sich freilich die ganz ernsthafte Frage: Müssen nicht solch “schwache” Hochschulstandorte gerade eine ordentliche Portion Missmutabwanderer befürchten, wenn Sie es Ihren Studierenden so einfach machen, flott an die Top-Standorte in Westeuropa zu wechseln? Oder profitieren sie tatsächlich so stark davon, dass durch die neuen Studienstrukturen auch mehr Gäste zu ihnen kommen können? Studiert jemand wegen des Bachelors in Kasachstan? Oder steckt hinter dem Wirtschaftsraum Europa dann doch noch ein Spürchen mehr als familiäre Freundschaft und purer Internationalismus? Wäre mal so eine Frage

von Deinem Freund Wessi

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