Frau Prokop hätte seit Tagen nach der wichtigsten Detailinformation der Woche gesucht: Wer in Deutschland hat eigentlich den Iren mehr als 100 Milliarden Euro geliehen. In der Press ist immer nur die Rede von 103 Milliarden Euro, mit denen die Iren in Deutschland in der Kreide ständen – aber keine Details.
In der Donnerstagsausgabe hat das Handelsblatt einen ersten Versuch gemacht, die Gläubiger zu identifizieren. Auf Seite 6 der Zeitung gibt es eine Liste, aus der die Gläubiger für rund 13 Milliarden Euro hervorgehen. Vorneweg die Hypo Real Estate mit über zehn Milliarden Euro. Ihre Tochter Depfa, die sie ins Verderben gerissen hat, hatte ihren Sitz in Dublin.
Die Deutsche Bank ist mit gut 300 Millionen dabei, die Commerzbank mit unter hundert Millionen Euro, einige Landesbanken mit jeweils einigen hundert Millionen Euro.
Doch 90 Milliarden Euro fehlen.
Auf der Titelseite des Handelsblattes heißt es: „Banken und Versicherer fürchten Kreditausfälle“. Versicherer sind aber auf der Liste nicht erwähnt.
Aufklärung tut not, hätte Frau Prokop gesagt.