vonDetlef Berentzen 07.09.2011

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog

„Die Medien haben sich, in meinen Augen, direkt nach dem 11. 9. und letztendlich bis heute, nur als Stenographen und Megaphone des Weißen Hauses betätigt  und die Presseerklärungen, die von dort kamen, wurden als Realität in die Zeitungen geschrieben oder in die Talkshows und Nachrichtensender gebracht.“ (Mathias Bröckers)

Elfter September 2001. Viele suchen die Wahrheit dieses Tages. Irgendeine. Geben dem Schrecken Namen und Ursache. In Filmen, selbstgebastelten Videos, verbreiten sich im Internet, in Büchern, Vorträgen, Versammlungen, Kampagnen. Eifrig genug. Auch eifernd. Undifferenziert. Konstruieren nicht selten neue alte verschwörerische Mythen.

Die nach den Anschlägen verdächtig schnell verbreitetete Wahrheit der Bush-Adminstration „Osama war`s!“, gern auch „Saddam“!, begründet berechtigte Zweifel. Ebenso wie die finale Hilflosigkeit der erst ein Jahr nach den Anschlägen eingesetzten Untersuchungskommission. Die Lage bleibt unüberschaubar. Verwirrend. Doch die Opfer verlangen eine Begründung. Eine seriöse Begründung. Oder zumindest eine Perspektive von Wahrheit.

SWR2 offeriert anläßlich des zehnten Jahrestags von 9/11 eine regelrechte „Sondersendung“ (14.05 bis 18.00 Uhr), versucht sich in Vielfalt und Aufklärung –  Autoren, Korrespondenten , Reporter äußern sich. Ich  habe mir in diesem Kontext  eine Menge der Verschwörungstheorien, die 9/11 provoziert hat, bis zum schwindelerregenden Anschlag reingezogen. Habe über diesen Schwindel u.a. mit dem vielbeachteten Autor Mathias Bröckers (s.Foto), aber auch mit  dem skeptischen Historiker Wolfgang Wippermann gesprochen, dem die „Verschwörungsideologien“ schwer auf den Senkel gehen:

„Es bilden sich Zitatkartelle, die kaum zu durchbrechen sind, weil die Spur, vor allem im Internet, sich irgendwo verliert, und dann zitieren sie sich gegenseitig und legen solche Spuren, falsche Spuren, und das sind dann die Holzwege, die irgendwo enden, und im Nichts beginnen.“

Wie auch immer, auf dem Markt der Verschwörungstheorien wird schwer geholzt, verletzt, verleumdet. Von allen Seiten. Gleichzeitig sind jede Menge relevante Fragen offen. Und gerade von daher ist ein „ReInvestigate 9/11“ nicht unbedingt die schlechteste Lösung. Just listen! (Wenn ich recht verstanden habe, werden meine „towers of conspiracy“ im Rahmen der SWR2-Sondersendung gegen 17.15 Uhr gesendet)

more info

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/911newz_towers_of_conspiracy/

aktuell auf taz.de

kommentare