von 22.01.2010

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„Jeder Städtebewohner weiß, dass die Architektur, im Gegensatz zur Poesie, eine terroristische Kunst ist.“ Dieses berüchtigte Zitat von Hans Magnus Enzensberger beschreibt die Wahrnehmung von Architektur für viele Stadtbewohner als Nutzer, die ihr schonungslos ausgesetzt sind.

Wie keine andere Kunst ist die Architektur nur im Kontext wahrnehmbar. Architektur ist nicht zu trennen vom Städtebau. Sie ist Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse. Ästhetik ist von der Ethik nicht zu trennen.

Wirklich gut ist eine Architektur, deren visueller Eindruck so auf das körperliche Selbstgefühl einwirkt, dass der Körper Haltung annimmt – und diese Haltung den räumlichen Eindruck zu einer noch einmal anderen Qualität steigert.

Diese Kommunikation der Modalitäten untereinander steckt hinter den Eindrücken einer höheren Stimmigkeit. Sie ist dem Verstand nicht geheuer, ist aber der Steigerung fähig bis zur synästetischen Resonanz. Phänomene der synästhetischen Resonanz haben die charakteristische Form von Evidenzerlebnissen. Sie machen sich bemerkbar in einem erstaunten bis hin zu verblüfften aha.

Obwohl Jedermensch Architektur permanent ausgesetzt ist, findet eine öffentliche Diskussion darüber kaum statt. Der Versuch aus dem taz-archiv nennenswerte Beiträge über Architektur zusammenzutragen bleibt dünn, macht gleichzeitig ein Defizit deutlich.

Die Lücke soll hiermit gefüllt werden. Beiträge, Projekte, Theorien zur Architektur, Stadtentwicklung, Einrichtung und zum guten Leben überhaupt. Zusendungen und Anregungen sind ausdrücklich erwünscht. Dieses Forum dient der Information und Diskussion. Aha.

Peter Voßwinkel

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