Wie sagte Andreas Willy Schneider im Gespräch mit mir, befragt zu seinen Freibad-Zeichnungen, „er fühle sich verwachsen mit dem Prinzenbad“.
Ja, ich fühle mich ebenso verwachsen – wie viele von Euch auch.
Das Prinzenbad wird mir in der Wintersaison fehlen, Ihr werdet mir fehlen – dort auf der Cafeteria-Terrasse, im Duschbereich, im Mehrzweckbecken, im Bergsee…
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Ich werde mich den Winter über sehnen – nach:
- Schlangestehen im Frauenduschbereich
- Ernsthafte und tiefe Gespräche auf der Cafeteria-Terrasse
- Dampfende, vom Becken aufsteigende Wasserschwaden, die die SchwimmerInnen wie Nebel umhüllen
- Mein Sommer-Frühstücks-Gedeck
- Pommes-Schalen (rot-weiss) in Kinderhänden, vorsichtig getragen bis zum Tisch
- Lachanfälle auf der Cafeteria-Terrasse und unter der Dusche
- Wasser fassen
- Thessas akribische Wochenendplanungen
- Die Lebensbetrachtungen der „Mallorca-Fraktion“
- Das Augenzwinkern so mancher Mitschwimmerinnen
- Dagmars Norddeutscher Humor und ihre Schlagfertigkeit
- Christians Reisetipps
- Matzes morgendlicher Händedruck zur Begrüßung
- Dietmars sakrale Gesänge unter der Dusche, die bis zu unserem Frauenduschbereich zu hören waren
- Schwimmen im weichen Wasser bei starkem Regen
- Frau Malve neben mir sitzend sowohl an Schlechtwetter- als auch an Schönwetter-Tagen. Danke für Deine Freundschaft.
- Die nette Megaphonstimme vom Bademeisterturm mit „Wir begrüßen die Badegäste des Prinzenbades“ oder bei drohendem Gewitter „Bitte verlassen Sie die Wasserflächen“
- Jeden Tag mindestens 20×50 Meter schwimmen (bei gutem wie bei schlechtem Wetter)
- Gänsehautgefühl nach den ersten Metern im Bergsee, abgelöst durch ein unbeschreiblich-euphorisches Schwimmgefühl nach den ersten hundert Metern.
- Das Einsetzen einer meditativen Stille nach den ersten 500 Metern im Schwimmbecken
- Nach dem Schwimmen in die Sonne hochblinzeln und dabei Dagmars starken Kaffee trinken.
- Die Gespräche unter der Dusche über neue Trainingsmethoden und -pläne, über Schwimmbäder in anderen Ländern und Städten
- Der Geruch von Chlor auf der Haut, der uns SchwimmerInnen den ganzen Tag als Riech-Erinnerung begleitet.
- Sonntags morgens Ulrike beim Vorlesen der besonders gut gelungenen Formulierungen aus der sonntäglichen Zeitungskolumne zuhören.
- Die Absperrbänder als pädagogische Maßnahme, die im Laufe der Saison ein immer kleiner werdendes Areal umfaßte
- „Unsere“ Prinzenbad-Zeitungsverkäuferin vor dem Eingangsbereich
- Die frechen Cafeteria-Spatzen im Anflug auf mein Prinzenbadfrühstück
- Die durch Schwimmen erzeugten Wellen, die sich im Körper weiter ausbreiten
- Die sich im Mehrzweckbecken wiederspiegelnden Bäume und Wolken
- und vieles vieles mehr…
Vielen Dank an Dagmar und Matze für das tolle Buffet zur Abschluss-Party.
Ausserdem vielen Dank an die „Les Spreeköppe“ für ihr wunderbares Konzert im Prinzenbad. Es hat Spaß gemacht, Euch zu zuhören.
Liebe PrinzenbaderInnen, laßt es Euch gut gehen!
Bis zur Sommersaison 2011!
Sigrid
Zum Abschied für Euch: R.E.M – Nightswimming
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Foto: Sigrid Deitelhoff