vonSigrid Deitelhoff 26.09.2010

taz Blogs

110 Autor*innen | 60 Blogs
Willkommen auf der Blogplattform der taz

Mehr über diesen Blog

Wie sagte Andreas Willy Schneider im Gespräch mit mir, befragt zu seinen Freibad-Zeichnungen, “er fühle sich verwachsen mit dem Prinzenbad”.
Ja, ich fühle mich ebenso verwachsen – wie viele von Euch auch.

Das Prinzenbad wird mir in der Wintersaison fehlen, Ihr werdet mir fehlen – dort auf der Cafeteria-Terrasse, im Duschbereich, im Mehrzweckbecken, im Bergsee…

.
Ich werde mich den Winter über sehnen – nach:

  • Schlangestehen im Frauenduschbereich
  • Ernsthafte und tiefe Gespräche auf der Cafeteria-Terrasse
  • Dampfende, vom Becken aufsteigende Wasserschwaden, die die SchwimmerInnen wie Nebel umhüllen
  • Mein Sommer-Frühstücks-Gedeck
  • Pommes-Schalen (rot-weiss) in Kinderhänden, vorsichtig getragen bis zum Tisch
  • Lachanfälle auf der Cafeteria-Terrasse und unter der Dusche
  • Wasser fassen
  • Thessas akribische Wochenendplanungen
  • Die Lebensbetrachtungen der “Mallorca-Fraktion”
  • Das Augenzwinkern so mancher Mitschwimmerinnen
  • Dagmars Norddeutscher Humor und ihre Schlagfertigkeit
  • Christians Reisetipps
  • Matzes morgendlicher Händedruck zur Begrüßung
  • Dietmars sakrale Gesänge unter der Dusche, die bis zu unserem Frauenduschbereich zu hören waren
  • Schwimmen im weichen Wasser bei starkem Regen
  • Frau Malve neben mir sitzend sowohl an Schlechtwetter- als auch an Schönwetter-Tagen. Danke für Deine Freundschaft.
  • Die nette Megaphonstimme vom Bademeisterturm mit “Wir begrüßen die Badegäste des Prinzenbades” oder bei drohendem Gewitter “Bitte verlassen Sie die Wasserflächen”
  • Jeden Tag mindestens 20×50 Meter schwimmen (bei gutem wie bei schlechtem Wetter)
  • Gänsehautgefühl nach den ersten Metern im Bergsee, abgelöst durch ein unbeschreiblich-euphorisches Schwimmgefühl nach den ersten hundert Metern.
  • Das Einsetzen einer meditativen Stille nach den ersten 500 Metern im Schwimmbecken
  • Nach dem Schwimmen in die Sonne hochblinzeln und dabei Dagmars starken Kaffee trinken.
  • Die Gespräche unter der Dusche über neue Trainingsmethoden und -pläne, über Schwimmbäder in anderen Ländern und Städten
  • Der Geruch von Chlor auf der Haut, der uns SchwimmerInnen den ganzen Tag als Riech-Erinnerung begleitet.
  • Sonntags morgens Ulrike beim Vorlesen der besonders gut gelungenen Formulierungen aus der sonntäglichen Zeitungskolumne zuhören.
  • Die Absperrbänder als pädagogische Maßnahme, die im Laufe der Saison ein immer kleiner werdendes Areal umfaßte
  • “Unsere” Prinzenbad-Zeitungsverkäuferin vor dem Eingangsbereich
  • Die frechen Cafeteria-Spatzen im Anflug auf mein Prinzenbadfrühstück
  • Die durch Schwimmen erzeugten Wellen, die sich im Körper weiter ausbreiten
  • Die sich im Mehrzweckbecken wiederspiegelnden Bäume und Wolken
  • und vieles vieles mehr…

Vielen Dank an Dagmar und Matze für das tolle Buffet zur Abschluss-Party.
Ausserdem vielen Dank an die “Les Spreeköppe” für ihr wunderbares Konzert im Prinzenbad. Es hat Spaß gemacht, Euch zu zuhören.

"Les Spreeköppe" - Konzert zum Saisonabschluss im Prinzenbad

Liebe PrinzenbaderInnen, laßt es Euch gut gehen!
Bis zur Sommersaison 2011!

Sigrid


Zum Abschied für Euch: R.E.M – Nightswimming

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Qx9br5ISRpo[/youtube]

Foto: Sigrid Deitelhoff

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/abschied_vom_sommer_2010/

aktuell auf taz.de

kommentare