vonJakob Hein 23.06.2011

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Klowand in der Rosenthaler Straße

Rolph und Ophelia hatten es endlich geschafft, dem lästigen Personal zu entfliehen und genossen ein paar Stunden Freiheit unter den gemeinen Leuten. Wie aufregend das war! Der Pöbel trank Bier aus Flaschen, sprach Gossensprache und trug in aller Öffentlichkeit Freizeitkleidung. Ungeniert und irgendwie aufregend war das. Als Rolph schließlich da hin musste, wo selbst der Graf das Pferd im Stall lassen muss, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen! In solchen Orten also verrichtete das Volk seine schmutzigen Geschäfte! Nirgendwo ein gestärktes Handtuch, aus dem schäbigen Hahn troff nur kaltes Wasser und die Keime auf der Toilettengarnitur schienen frech zu grinsen. Widerlich, aber auch aufregend, wie Rolph zugeben musste, der den Juckreiz in seinen Lenden noch nicht ganz zuordnen konnte. Von seinem Sekretär, der die beiden inzwischen aufgespürt hatte, ließ er sich ein Schreibgerät geben und dokumentierte seine Liebe an dem Altar, an dem offensichtlich auch die Einheimischen ihre Verbindungen feierten.

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