vonDaniel Erk 20.05.2010

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Fast vergessen: In der 90er-Jahre Zeichentrickserie Alfred J. Quak von Herman van Veen gab es den späteren Präsidenten Kra, Sohn einer Dirndl tragenden und früh sterbenden Krähe zur Mutter und einer Lederhosen tragenden Amsel mit Alkoholproblem als Vater, einen beschnabelten Widergänger Adolf Hitlers, in Duktus und Meinung dem Führer der Deutschen sehr ähnlich. Ein Mischling, der Reinrassigkeit fordert, ein Vieh mit geringem Selbstwertgefühl, dass sich aus niederen Gründen über andere zu erheben versucht. Kras Werdegang ist ebenfalls nicht ohne: Krimineller, Waffenhändler, Umweltverschmutzer, Diktator.

Über den Gang der Serie, in den Folgen 22 bis 25, vollzieht Alfred J. Quak die Genese des Dritten Reiches, von der Parteigründung, über die Finanzierung durch Großkapitalisten bis zur Machtergreifung – kinderfreundlich, mit simplen Zuweisungen, wer hier gut und wer hier böse ist.

Immerhin ist der „böse“ Kra selbst Opfer seiner Eltern und Umstände, da spricht der Familienpsychologe ganz unverblümt aus der Serie zu den jungen Zuschauern. „Und dass sowas von sowas kommt“ sang Nena, auch nicht eben eine Großintellektuelle, an anderer Stelle in ähnlicher Sache. Aber so funktionierte der Antifaschismus, damals in den späten 80ern und frühen 90ern.

Warum der aber nur in den Niederlanden Dolf heißen durfte (in der hebräischen Wikipedia wird behauptet, dies sein ein beliebter Kindernamen unter NSDAP-zugeneigten Niederländern in den 30ern und 40ern gewesen), in Deutschland aber nicht, das wäre allerdings noch zu beantworten.

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