Überall, überall in der Welt, nun, das gilt augenscheinlich für jede noch so absurde Form des Neonazismus. In Bogotá, Kolumbien, gedachten etwa südamerikanische Neonazis einer Gruppierung „Dritte Kraft“ in voller Tracht und Folklore Ende April dem Tod „Adolfo Hitlers“.
Wer des Spanischen nicht mächtig (und daher nicht in der Lage den Artikel in Semana zu lesen) oder von Google Translate entnervt ist, kann beim Blick auf die Bilder des Abends entnehmen, wie absurd das Spektakel in Bogotá offenbar war: Ein Raum voller Südamerikaner in schwarzen Hemden, eine „Meine Ehre heißt Treue„-Fahne und ein Banner mit der Aufschrift „Tecera Fuerza“ in pseudogotischer Schrift. Kurzum: Es ist alles sehr bescheuert und irr, aber doch auch bedenklich.
Und trotzdem fällt es schwer, nicht sofort an General Zantas alias Zatanfio aus dem Spirou und Fantasio-Band „Champignons für den Diktator“ zu denken, in dem eben jener General Zantas im kolum-, pardon: palumbischen Urwald ein an Nazi-Deutschland erinnerndes Regime errichtet hat. Und dann war da noch was, mit Südamerika und Nazis – aber das ist noch eine andere, ähnlich wirre Geschichte.