Die Strände im ägyptischen Rotmeer-Badeort Scharm El-Scheich sollen in den nächsten zwei bis drei Tagen wieder geöffnet werden. Sie waren gesperrt worden, nachdem eine deutsche Touristin am 5. Dezemeber von einem Hai getötet und zuvor vier andere Touristen durch Haiangriffe verletzt worden waren.
Vor der Öffnung der Strände sollen, laut Behörden, besondere Beobachtungposten eingeführt werden. Fortan sollen auch Schnellboote die Küste patrouillieren. Außerdem sollen sich die Badeurlauber nur noch in besonders abgesteckten Gebieten aufhalten. Ein Verbot Fische zu füttern soll in Zukunft strikter kontrolliert werden.
Die Untersuchung, was genau zu den Angriffen geführt hat, läuft weiter. Fachleute gehen davon aus, dass an den bisherigen Angriffen zwei verschiedene Haie beteiligt waren. In einem ersten Expertenbericht wird über drei mögliche Hauptursachen spekuliert, die das ungewöhnliche Verhalten der Haie ausgelöst haben könnten.
- Eine Überfischung treibt die Haie in Küstennähe
- Ein Frachter, der lebenden Schaafen geladen hatte, hatte vor wenigen Wochen zahlreiche auf der Reise verendete Tiere über Bord geworfen und so möglicherweise eine große Zahl von Haien angezogen. Nachdem sie die Kadaver gefressen hatten, machten sich Meeresraubtiere auf die Suche nach anderem Futter.
- Die bisher übliche Praxis lokaler Touristenunternehmen Haie als Attraktion mit Fleisch anzufüttern, hat dazu geführt, dass die Haie Menschen mit Futter assoziieren. Das würde auch erklären, warum die Haiangriffe mittags standfanden, obwohl die Tiere vorzugsweise kurz nach Sonnenaufgang oder zur Dämmerung jagen. Laut Zeugenaussagen sollen zwei der verletzten Touristen selbst an einer Haifütterung teilgenommen haben, zitiert die ägyptische Tageszeitung Al-Masry Al-Youm den ägyptischen Expertenbericht.
Hier noch eine kleine Informationtafel über Haiangriffe. Danach ist die Wahrscheinlichkeit größer von einer Kokusnuss erschlagen, als von einem Hai getötet zu werden. Das klingt gut. Das Problem ist nur: In Scharm El-Scheich gibt es gar keine Kokuspalmen.