vonKarim El-Gawhary 28.07.2010

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Eigentlich hatte ich einigen Lesern dieses Blogs versprochen, nicht mehr über diese orakelnde Krake zu schreiben. Ich dache schon, dass bei der letzten Erwähnung des Fisches der Höhepunkt erreicht war, als der Oktopus in Ägypten nicht dem Sohn des  Präsidneten Gamal  Mubarak, sondern dessen politischen Konkurrenten, Muhammad El-Bardadei, den Vorzug als nächsten obersten Staatlenker am Nil gab. Hier noch einmal das Beweisfoto:

Aber nun bin ich doch noch zu einem Nachtrag gezwungen, denn Paul, der kurz vor seiner Rente steht, geriet in die Schusslinie von niemand geringerem als dem iranischen Präsidenten:

Mahmud gegen Paul sozusagen:




Ersterer sieht in Paul ein Symbol westlichen Verfalls und Dekadenz, wird berichtet. So zumindest hatte Mahmud Ahmadinedschad das ganze Getue um den Oktopus bei einer Rede bei einem iranischen Jugendfestival letztes Wochenende beschrieben.

Der Glaube an Pauls hellseherische Fähigkeiten sei purer westlicher Aberglaube, erklärte er und sagte wörtlich:

„Menschen, die an soetwas glauben, können nicht die Nationen der Welt anführen, da sie nicht, wie der Iran zu menschlicher Perfektion streben, augrund unserer Liebe zu den  geheiligten Werten“.

Wow. ….

Also eigentlich geht es hier genau gesagt gar nicht um den armen Paul. Seinen Zweifeln am westlichen Streben zu menschlichen Perfektionismus kam man vielleicht noch zustimmen, aber ob das politische System im Iran dem tatsächlich näher kommt?

Liebe iranische Freunde.

Ich bin sicher, in Zeiten des Photoshops lässt sich auch die ein oder andere nette Collage mit Paul zusammenstellen, der Ahmadinedschad verschmäht und seine mit grünen Armbändern geschmückten Fangarme stattdessen nach Mir Hussein Mussawi ausstreckt.  Oder ist das bereits in Arbeit?

Ich biete an, dass ich das dann auch in diesem Blog veröffentlichen werde. Das wäre dann hoffentlich der letzte „Paul der Oktopus“- Eintrag.

Versprochen?!


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