Politischer Populismus kann Spaß machen, vor allem wenn mal gegen die Starken in der Gesellschaft gebolzt wird. Auch Ilse Aigner, Bundesbauern- und Verbraucherministerin, hat das im Grundkurs CSU gelernt. Bei einer Tagung des DGB nahm sie sich die Banken zur Brust.
In der Finanzkrise sei „nicht nur viel Geld verloren gegangen sondern auch viel Vertrauen“, so die Ministerin, Und dann mit Blick auf die Arbeit der Banken: „Die Menschen fühlen sich ein Stück weit verraten statt beraten.“ Schuld ist für Aigner das Management . Aus den Banken habe sie von Mitarbeitern gehört, dass der Verkaufsdruck nicht geringer sondern eher größer geworden sei.“Manche haben gesagt, sie mussten um ihren Job bangen, wenn sie sich der Verkaufsquote nicht stellen wollten….Es kann doch nicht sein, dass man über die Ausweitung von variablen Bestandteilen des Gehaltes den Vertriebsdruck erhöht.“
Die Gastgeber vom DGB werden es gern gehört haben. DGB-Vorstand Claus Matecki hatte verprochen, dass sich die Gewerkschaften gleichzeitig um den Schutz der Kunden und der Beschäftigten kümmern wollen. Er sehe dort „erheblichen Regulierungsbedarf“. Künftig müssten Verbraucher so geschützt werden, dass ein Totalverlust nicht mehr möglich ist und faire Gehälter statt ausufernder Provisionen das Einkommen der Bankmitarbeiter bestimmten.
Frau Prokop hätte den Schulterschluss gemocht, aber vielleicht doch skeptisch gefragt, ob die Vertreter von Verdi in den Aufsichtsräten der Banken und Verwaltungsräten der Sparkassen auch immer brav gegen exzessive Managergehälter gestimmt haben.