vonChristian Ihle & Horst Motor 14.03.2008

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog

Man hatte bei British Sea Power schon immer das Gefühl, dass sie ein bisschen aus der Zeit gefallen waren und gar nicht so wirklich zu ihren britischen Rockkollegen passen mochten. Das mag daran gelegen haben, dass sie sich bevorzugt in Erstweltkriegsarmeegewänder kleideten, mühsam gehegte und gepflegte Pflanzen auf die Bühne stellten und gerne auch mal während ihrer Konzerte mit der Trommel durch den Zuschauerraum liefen.

Oder einfach auch, weil ihre Musik so gar nicht in die frühen Jahre dieses Jahrhunderts passen mochte: episch, aber kühl, mit Bowie-Reminiszenzen ohne dessen Überschwang oder Sperenzchen. Hier fühlten sich British Sea Power wohl.

Im ersten Moment ist man von einer profanen, direkten Frage wie „Do You Like Rock Music?“ als Albumtitel der Briten dann doch sehr überrascht. Man merkt der Band nun auch an, dass sie nichts dagegen hätte, würde sie mit „…Rock Music“ in die Mitte unserer musikalischen Gesellschaft rücken, aber andererseits: kann eine Band, die Immigrationsproblematik und Flatratesaufen mit Echo & The Bunnymen verheiraten („Waving Flags“) jemals wirklich groß werden?

Nein, wahrscheinlich nicht, und so werden die Briten wieder an den Rändern stehen, sich Grünzeug in die Wuschelhaare stecken, aber hoffentlich nie aufhören mit der Trommel durch Zuschauerräume wie Herzen marschieren.

Anhören!
* Waving Flags (mp3)
* No Lucifer
* Lights Out For Darker Skies (hier)

Im Netz:
* Homepage
* MySpace

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/album-des-monats-februar-platz-3-british-sea-power-do-you-like-rock-music/

aktuell auf taz.de

kommentare