vonChristian Ihle & Horst Motor 27.11.2007

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Wie sollte Natasha Khan auch nicht geliebt werden. Die knuffige
Indie-Goth-Musikerin hat es mit ihrer Band Bat For Lashes letztes Jahr
vor allem deshalb bis zur Mercury Prize Nominierung geschafft, weil
sie etwas verkörpert, das es so als Role Model schon lange nicht mehr
gibt.

Ein seltsames Konglomerat aus anmutiger Songwriterpose und gruftiger
Eso-Verkleidung steht da auf der Bühne oder fährt auf dem BMX (!)
durch die einsame, dunkle Nacht. Von welcher Seite man Natasha Khan
auch betrachtet: eine auf den ersten Blick interessantere Musikerin
findet man momentan nicht in England. Aber Khan war auch klug genug,
sich damit nicht anzubiedern. Sie wird sich schwer für eine Seite
vereinnahmen lassen – weder die großen Plattenfirmen noch die winzigen
Indie-Labels werden sie inszenieren können. Im Gegensatz zu Lily Allen
spricht Khans Musik nämlich eine ausgesprochen deutliche Sprache, die
über jede vermarktbare Form hinaus geht. „Fur and Gold“, das
Debütalbum, erscheint mit über einem Jahr Verspätung nun auch bei uns.

Der Gigant EMI hat sich also Zeit gelassen. Wahrscheinlich zurecht,
denn das Debüt ist so sperrig und flüsterleise, dass man nicht auf
die Idee kommt, hier einen Dukatenesel an Land gezogen zu haben. Klar
ist aber, schon mit den ersten Tönen von „Horse And I“, dass hier
gerade eine Songwriterin das Licht der Welt erblickt hat, die in naher
Zukunft wohl über die Grenzen Brightons hinaus Musikbegeisterten das
Herz zerspringen lassen wird. Ähnlich wie Chan Marshall, das
prophezeie ich an dieser Stelle einfach mal, wird Natasha Khan mit
ihren dritten oder vierten Werk den Zenith erreichen und unendbehrlich
werden. Gothic-Touch hin oder her. „Fur and Gold“ verspricht das… (Robert Heldner)

Anhören!
* Horse and I
* What’s a girl to do?

Mp3: I’m On Fire

Im Netz:
* Indiepedia
* Homepage
* MySpace

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https://blogs.taz.de/album-des-monats-oktober-platz-3-bat-for-lashes-fur-and-gold/

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