vonChristian Ihle 12.11.2009

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Selten hat man derartige Begeisterung im Indiewachsenenlager gesehen als nach den ersten Trailern zu Spike Jonzes Kinderbuchverfilmung „Where The Wild Things Are“. Dass der Mann hinter „Jackass“ und „Being John Malkovich“ auch einen formidablen Musikgeschmack hat, nimmt wenig Wunder, sieht man sich die Historie seiner Videocliparbeiten an. Dass er aber für den Soundtrack zu „…Wild Things…“ gleich seine ehemalige Flamme Karen O von den Yeah Yeah Yeahs gewinnen konnte, war dann doch eine kleine Sensation.kareno

Und Karen O gelingt mit ihrem speziell für den Film geschriebenen Soundtrack etwas außergewöhnliches auf dreierlei Weise. Erstens passen ihre Lieder perfekt zu Jonzes Bildern, zweitens würde der Soundtrack ebenso gut als eigenständiges Soloalbum funktionieren und drittens übertrifft Karen O damit auch noch die letzte Platte ihrer Hauptband und belegt nachdrücklich die schon länger still gehegte Vermutung, hinter all dem Krach, Geschrei und aggressivem Sex (as a fuck, son, you sucked) der Yeah Yeah Yeahs würde eine leise, gescheite und gefühlvolle Songwriterin stecken.

Dass es Karen O auch noch gelingt eben gerade einen „Kinderfilm“-Soundtrack so zu schreiben, dass einerseits genügend wilde Handclaps und Kindergartengetolle für die ursprüngliche Zielgruppe aber andererseits eben auch Tiefe und Struktur für die großen Kinder gleichermaßen vertreten ist, nötigt einem nur noch mehr Respekt ab. Wer sich einst in den wunderbaren hidden track „Poor Song“ des zweiten YeahYeahYeahs-Albums verliebte oder die „Our Time“-Akustikversion von Karen Os Nebenprojekt Unitard kennt, sollte von „…Wild Things…“ begeistert sein.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=rAfcBwYuNDU[/youtube]
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Anhören!
* All Is Love
* Capsize
* Worried Shoes

Der angesprochene hidden track von Fever To Tell:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=QFXvqj04xi4[/youtube]

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https://blogs.taz.de/album_des_monats_oktober_platz_2_karen_o_the_kids_-_where_the_wild_things_are/

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