vonChristian Ihle 09.11.2009

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Prismen und Pinguine, Noise und Weltuntergang – bei dem Zweitwerk der Fuck Buttons klingeln die Synapsen. Eigentlich dürfte das Album, so wie es gemacht ist, gar nicht funktionieren. Seine schrille Monotonie – man höre nur das pulsierende, kratzende „Surf Solar“ – entspricht jedenfalls nicht den normalen Höhrgewohnheiten. Erstaunlicherweise wird „Tarot Sport“ aber vor allem diejenigen Musikkonsumenten ansprechen, die mit Noise so gar nichts anfangen können. Es liegt im Wesenskern des Albums, dass Harmonien um 180 Grad gedreht werden und dennoch hängen bleiben. Also genau das, was gute experimentelle, progressive Musik zu leisten im Stande sein sollte.fb

„Street horrrsing“, das erste Album der Briten, hatte sich diesem Anspruch noch verweigert. „Tarot Sport“ geht da weiter. Benjamin John Power und Andrew Hung, die sich bei Live-Auftritten schonmal wie zwei Tennisspieler an einem Tisch gegenüber stehen und wie wild auf allerlei undefinierbarem technischen Gerät herumwerkeln, sind jedenfalls dabei, über aller Lust am Experiment den Höhrer nicht zu vergessen. Der Track „The Lisbon Maru“ ist ein solches Beispiel – es sägt und pulsiert, versprüht dabei aber eine paranoide Melancholie, der man sich schwer entziehen kann. Momentaufnahmen im Musikgeschäft sind immer gewagt, aber: auf HEALTH und Fuck Buttons hat die Musikwelt gewartet, ohne es gewußt zu haben. (Robert Heldner)

Anhören!
* Surf Solar
* The Lisbon Maru
* Flight of the feathered serpent

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=OFbE3lHTcuo[/youtube]

Im Netz:
* MySpace
* Indiepedia

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