Der August, was war das für ein Monat. Sonne satt, warme Temperaturen satt, Sommer satt, Ferien (für viele zumindest) satt. Ich, die den August in Berlin war, bis auf eine kleine Ostseefahrtausnahme, hat einen Großteil der Zeit draußen verbracht und Energie für neue, kreative Schübe gesammelt.
Zwischendrin lag ich ein paar Tage an die Couch gefesselt in meiner kühlen Wohnung, aufgrund einer Weisheitszahnentnahme. Wir erinnern uns ja alle an die ersten Schmerzschilderungen vom Mai.
Ansonsten konnte man die Tage ja mit Frühstücken in der Croissanterie in der Pannierstraße, ein bisschen Arbeiten, Kaffeepause im LeseGlück in der Ohlauer Straße und abends Freunde treffend verbringen. Zwischendurch fährt man mal ins Berliner Umland zum baden, guckt Filme unterm Sternenhimmel oder lauscht Konzerten der Popdeurope Reihe in der Arena.
Nun wurden noch Urlaubspläne geschmiedet. Barcelona – wir kommen. Mein erster richtiger Urlaub seit 2006.
Alles in Allem, war der August doch ein guter Monat. Am letzten Wochenende war ich auf dem Darß, an der Ostsee. Farradfahrende Familien und Rentner auf Deichen und Bürgersteigen, mit der Folge, dass man per Klingel permanent zum zur Seitehopsen aufgefordert wurde. Das soll sich mal einer in Berlin trauen. Hier schreiben nämlich die Rentner Dankesbriefe an die Polizei, wenn diese mal wieder verstärkt Faradfahrer, auf sonst unzufahrbaren Strecken abgesehen von Bürgersteigen, abzockt. An der Ostsee, abgesehen vom Freitag Sonne satt und Wind leider auch. Einmal sprang ich in die nasse See. Denn was sind Ostseetage ohne Ostseebaden? Strandspaziergänge, Fischbrötchen essen, am Strand liegen, leichter Sonnenbrand auf der Nase… In einem Punkt habe ich mich doch sehr gewundert. Sonntagabend, kurz vor Abfahrt, war ich geplagt von Obsthunger. Um diesen zu stillen kaufte ich am örtlichen Zingster Obsthändlerstand ein Stück Melone und wollte noch ein paar Weintrauben im Wert von 50 Cent bis 1 €uro für den Weg erwerben. Da guckt der Obsthändler mich an, schüttelt den Kopf und sagt „Nee, das geht nicht. Da müssen Sie schon so eine ganze Rebe kaufen und 5 €uro ausgeben!“ So bin ich auf dem Darß vom Glauben abgefallen. Das ist, wie wenn ein Taxifahrer einem die Kurzstreckenfahrt verweigert. Im hohen Norden hat man es anscheinend nicht nötig. Der Zingster Obsthändler sollte sich mal unseren Markt am Maybachufer angucken. Also so was.
So langsam trudeln ja alle wieder in Berlin ein.Am Montag beginnt die Schule. Meine Nachbarin hat aus dem Urlaub in Thüringen Kaninchen mitgebracht, die jetzt in unserem Hof leben. Die Stadt füllt sich also wieder.
Zu guter Letzt möchte ich noch eine allgemeine Wespenwarnung aussprechen. Denn ich, die wirklich Panik vor Wespen hat, wurde heute von einer Wespe, die sich auf einem Stückchen Kuchen versteckte, in die Zunge gestochen. Eine allergische Reaktion blieb ein Glück aus, aber ein bisschen Geschwollen ist es trotzdem und tut verdammt weh. Also Obacht bei Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme im Freien. Und im Falle eines Falles, Zitrone zieht das Gift raus und wenn es anschwillt Notarzt rufen und/ oder sofort ins Krankenhaus.
In diesem Sinne, keine Stiche und einen goldenen September.