vonBen Gerten 10.12.2008

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Es hat einen ersten großen deutschen Autozulieferer erwischt. Der weltgrößte Hersteller von Bremsbelägen musste in den vergangenen Tagen den Weg zum Konkursrichter antreten.

Bremsbelaghersteller TMD Friction, mit 4.500 Mitarbeitern weltweit und 2000 in Deutschland Weltmarktführer in seinem Segment, ist pleite, weil angesichts der Autokrise und stornierter Aufträge das Bare fehlt. Ein Konkursverwalter ist gefunden, der Betrieb soll vorläufig weiterlaufen. Die Firma mit Hauptsitz in Leverkusen und Werken in Essen, in Hamm (Rheinland-Pfalz) und Coswig (Sachsen) stellte zu guten Zeiten täglich eine Million Bremsbeläge her.

Und warum hat die Firma keine Reserven. Die IG Metall zumindest zeigt mit dem Finger auf die Eigentumsverhältnisse. 2000 wurde die Firma für damals 776 Millionen Euro an die britische Investorengruppe Montagu verkauft, die den Mittelständler im vergangenen Jahr an einen Hedgefonds verkaufte. Statt Eigenkapital mitzubringen hätten die Finanzinvestoren von Montagu den kompletten Kauf auf Pump finanziert und die Schulden vor dem Weiterverkauf in die Bilanz des Herstellers geschrieben.

Frau Prokop hätte gefragt, wer eigentlich war die Heuschrecke die das Unternehmen damals 2000 so lukrativ verkauft hat.

 

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