Ganz so doof ist die Idee ja eigentlich gar nicht: warum nicht mal versuchen, mit den Mitteln der Popkultur politische Aufklärung zu betreiben. Also ließ das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen einen Comic verfassen, der die Gefahren des Abrutschens in die linke Szene zeigt. Manche Aspekte sind ganz drollig real (hübscher Schnauzer des Polizisten!),
stilistisch vorbildlich (linke Mädchen schneiden sich die Haare kurz!), die Nazis haben berechtigterweise Idiotennamen (“Eisenheinrich”) und – in Anbetracht der Räumung des besetzen Hauses in der Berliner Brunnenstraße und dem derzeitigen Rumoren in der linken Szene – auch äußerst aktuell:
Der vermeintlich gute Ansatz wird aber durch die prosaischen Zwischentexte zu Sachbeschädigung und Systemkampf konterkariert. Insbesondere sollte man dem Innenministerium einmal mitteilen, welche Funktion Anführungszeichen in einem Text besitzen können und dass man nicht jedes dritte Wort in selbige setzen sollte: Sowohl “Staat” als auch “Faschos” stellen damit automatisch ein Feindbild für Autonome dar.