Von 24  Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Verbände und Institutionen, Politikern und Wissenschaftlern, die Annettte Schavan gemeinsam mit Ilse Aigner zu einem Runden Tisch zur Diskussion über Fragen der Gentechnik in der Landwirtschaft einladen will, haben sich in der Vergangenheit 14 als ausgesprochen entschlossene Freundinnen und Freunde der Agro-Gentechnik erwiesen, 7 äusserten sich bisher eher neutral oder gar und nur 3 deutlich kritisch. Eine repräsentative Auswahl und eine brauchbare Grundlage um glaubwürdig über Werte zu diskutieren?

Nun soll dieser Runde Tisch ja gewisslich nicht schon im Vorfeld in pro und kontra und nichts dazwischen eingeteilt werden. Wir wollen uns deshalb einer Würdigung der Einzelleistungen der Beteiligten an dieser Stelle zunächst enthalten. Doch die Zusammensetzung und das erklärte Ziel von Frau Schavan, ihn dafür zu nutzen, die Gentechnikforschung in Deutschland vor “populistischer Kritik” zu schützen, lassen doch Zweifel an der Ehrlichkeit des Unternehmens aufkommen.

Die Frage sei also erlaubt, ob eine Zusammensetzung, die exakt das genaue Gegenteil der öffentlichen Meinung zu diesem Thema repräsentiert, tatsächlich zielführend ist. Auch fragen wir uns wie hilfreich es für Verständigungsversuche ist, ausgesprochene “KampfwissenschaftlerInnen”, Gentechnikbetreiber und Polemiker auf der Seite der Befürworter einzuladen, die profiliertesten KritikerInnen dagegen nicht.

Schließlich will Frau Schavan erklärtermaßen dort auch über Werte diskutieren, die nicht in Heller und Pfennig auszudrücken sind. Welche Werte und welche politische Ethik aber liegen der Auwahl eines Runden Tisches zugrunde, die das Ergebnis der Diskussion von vornherein festschreibt?

Bleibt also die bange Frage, wieso sich Ilse Aigner von der Kollegin Schavan politisch derart schamlos über den Tisch ziehen läßt.