vonFalk Madeja 19.09.2011

taz Blogs

110 Autor*innen | 60 Blogs
Willkommen auf der Blogplattform der taz

Mehr über diesen Blog
Ajax-Fans sind keine Juden
Ajax-Fans sind keine Juden

Jetzt soll es Amsterdams Bürgermeister Eberhard van der Laan treffen. Den ehemaligen Rechtsanwalt erwartet eine Anklage – wegen angeblichem Antisemitismus! Mit ihm soll die Direktion von Ajax Amsterdam vor den Kadi – das will die Organisation “Bestrijding Antisemitisme” (Bekämpfung des Antisemitismus).

Grund: die Fans von Ajax Amsterdam nennen sich “Juden” oder “Superjuden” und schwenken neben den Ajax-Fahnen auch israelische Flaggen herum. Die gegnerischen Fans, von ADO Den Haag, Feyenoord Rotterdam etc., lassen sich davon zu hetzerischen Gesängen inspirieren oder zischen Gasgeräusche (wie in Auschwitz). Wir berichteten über den ADO-Kicker Lex Immers, der nach dem Sieg gegen Ajax sang “Wir gehen auf Judenjagd”. Der Punkt ist: die Ajax-Fans sind eigentlich gar keine Juden (vielleicht ein paar) und die gegnerischen Fans sagen, sie seien keine Antisemiten wenn die anderen ja keine Juden sein. So dreht sich die Diskussion seit Jahren um die Ajax-Juden-Frage – und nun wollen die Anti-Antisemiten jetzt vor dem Gericht einen Durchbruch erreichen.

Ajax bzw. der Bürgermeister von Amsterdam (weil für die Polizei verantwortlich) sollen für die antisemitischen Gesänge der Gegner bestraft werden, die von den Ajax-Fans provoziert werden würden. Bürgereister van der Laan sagt, er sei “sehr unglücklich” darüber, dass die Ajax-Fans sich als “jüdisch” präsentieren, aber das sei nun mal nicht antisemitisch. Außerdem habe er bsw. im vergangenen Jahr 162 Anhänger von Real Madrid nach Hause geschickt, weil die mit dem Hitlergruß provozieren wollten.

Der Prozess bzw. die Prozedur um eine einstweilige Verfügung soll am 17. Oktober stattfinden.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/antisemitische_sprechchoere_bei_ajax_-_buergermeister_soll_angeklagt_werden/

aktuell auf taz.de

kommentare