Laufen für die Apartheid Es hat geklappt! Aus der Sicht der Organisatoren ist der Apartheid-Marathon von Utrecht ein voller Erfolg. Der Plan war, sogenannte „Renn-Neger“ (Geenstijl) am Siegen zu hindern – und nun gewann tatsächlich ein weißer Niederländer. Und der hieß auch noch Michel Butter – klingt fast ironisch. Butter – die ist doch weiß?
Was war die Idee? Es gab es zwei Preiskategorien, berichtete De Volkskrant. Eine für schwarze Läufer, einen für weiße Läufer. Würde ein Schwarzer gewinnen, hätte er 100 Euro bekommen. Ein Weißer aber 10.000 Euro. Bzw. der best platzierte Weiße. Er hätte nicht mal gewinnen müssen.
Das ist natürlich Diskriminierung. Apartheid-Marathon. Und warum? Weil die schwarzen Kenianer, um die geht es, im vergangenen Jahr von weltweit 156 großen Marathons 126 gewonnen haben, und vor allem auch in Utrecht, Rotterdam, Enschede, Eindhoven und Leiden, wollte man sie nicht mehr haben. Also sollten sie finanziell abgeschreckt werden. Auf die Idee muss man erst mal kommen. Und auf die Idee kam Louran van Keulen, Wettkampfdirektor. Den Namen müssen wir uns merken. Die besten drei niederländischen Läufer, egal wie weit sie hinter den Kenianern ins Ziel kommen, können mit 10.000, 8.000 und 6.000 Euro rechnen. Die ersten drei, also die Kenianer nur 100, 80 und 60 Euro.
Glücklicherweise gab es da mit dem Rotterdamer Geschäftsmann Gert-Jan van Wijk noch jemand, der als Sponsor dem eventuellen schwarzen Gewinner 9900 Euro als Kompensation zahlen wollte. Es erschienen aber nur zwei Kenianer am Start. Einer von ihnen, Mutai Kipkorir, wurde Zweiter.
Falls die Organisatoren doch noch Ärger wegen Diskriminierung bekommen… Was dann? Schmeißen sie dann den Kenianern nächstes Jahr echte Knüppel zwischen die Beine? Beim Essenfassen? Am Start? Kurz vor dem Ziel? Andere Frage: sollte dieser Michel Butter sein Preisgeld nicht mit Mutai Kipkorir teilen?