von 17.04.2011

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Deutsche Fleischreste in Afrika, vegetarische Schnitzel, Gender-Food und Essen aus der Fabrik – was uns diese Woche Appetit gemacht hat und was wir lieber von unserem Tisch verbannen würden.

(Kein) Fleisch für Afrika

Die Europäische Ernährungsindustrie will im Ausland wachsen und exportiert deshalb immer mehr Fleisch nach Afrika. Das Problem? Der lokale Hunger wird gefördert, die Tierhaltung in Afrika wird geschädigt oder zerstört. Das liegt daran, dass das Fleisch aus der EU günstiger ist, als das von lokalen Anbietern. Möglich ist das durch die schlechte Qualität: Verkauft werden Schlachtreste, die hier in Deutschland niemand mehr essen will. Und dafür werden die EU-Produzenten auch noch subventiert, wie die taz berichtet: „EU-Fleisch macht Afrikas Bauern hungrig.“

Ein Schnitzel für Vegetarier

… will die Wiener Universität für Bodenkultur entwickeln. „LikeMeat“ heißt das Projekt und wird von der EU gefördert; der Standard stellt es in einem Artikel vor. Das vegetarische Schnitzel soll besonders proteinreich sein, getestet werden dafür auch lokal anbaubare Eiweißlieferanten wie Erbse und Lupine. Bei der Entwicklung sind auch Fleischbetriebe beteilgt: „Es geht darum, den Klein- und Mittelbetrieben etwas Neues an die Hand zu geben, mit dem sie gegen die globalen Player bestehen können“ , erklärt Projektleiter Konrad Domig von der Universität für Bodenkultur. „Die kleinen Unternehmen haben die pflanzlichen Eiweißalternativen marktfähig gemacht, und die großen haben die jetzt auch entdeckt.“

Zeig mir deinen Einkaufswagen und ich sag dir, wer du bist

Frauen essen Salat, Männer Steak. Soviel zu den Klischess. Gender-Food nennt man die geschlechtsspezifische Ernährung. Wer was kauft oder dass Frauen im Restaurant länger zum Bestellen brauchen, weil sie noch die Kalorien ausrechnen müssten – natürlich alles Vorurteile. Die aber einen wahren Kern haben, meint zumindest die ZEIT. Nach einem Bericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung essen Frauen zum Beispiel täglich ein Drittel mehr Gemüse und Obst als Männer. Und die Nationale Verzehrstudie II zeigt, dass Männer etwa doppelt so viel Fleisch und Wurstwaren essen. Oder, dass Frauen weniger Alkohol trinken und wenn, dann lieber Sekt oder Weißwein. Alles nur Küchenpsychologie?

Was aus der Fabrik kommt, wird gegessen!

schreibt Konsumsumpf. Glücklich darüber ist der Autor aber nicht: „Durch Discounter und Lebensmittelindustrie forciert, isst der normale Mensch heutzutage eine Melange aus Zusatzstoffen, Ersatzstoffen und billigsten Zutaten, die ihm von der Reklame als „hochwertig“ und „naturbelassen“ angepriesen werden.“ In seinem Artikel stellt er zudem einen ZEIT Artikel von 2004 vor, der heute noch genauso aktuell ist wie vor sieben Jahren. „Die Werbung lügt, wenn sie glückliche Kühe suggeriert, die von bärtigen Latzhosenträgern gehütet werden. Keine Kuh wird mehr von Hand gemolken. Kein Almbauer rollt am Morgen den Käse ins Tal, und auch der Maître Chocolatier von Lindt bindet den Schokoladenhasen nicht persönlich die Glockenschleife um.“

Foto:  (◐ω◐) FiFi’s Toy Station(●_●)

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