vonErnst Volland 08.12.2010

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Im Netz wird bereits spekuliert, auf welche Weise Julian Assange getötet werden könnte.

http://board.raidrush.ws/showthread.php?t=756195

Vorschläge, Assange zu töten, kamen von führenden Repräsentanten der USA.
Man stelle sich vor, ich rufe in diesem Beitrag dazu auf, Verteidigungsminister zu Guttenberg zu töten. Grund: zu Guttenberg schickt junge deutsche Soldaten nach Afghanistan. Diese töten auch Zivilisten. Ich rufe natürlich nicht dazu auf.
Assange und zu Guttenberg sind beide im Jahr 1971 geboren. Beide stehen für zwei völlig unterschiedliche Richtungen. Auf der einen Seite Julian Assange, der für die moralische Fraktion des Bürgertums mit seiner WikiLeaks Aktion steht und auf der anderen Seite, der deutsche Verteidigungsminister, Karl- Theodor zu Guttenberg, der deckungsgleich mit der amerikanischen Regierung (da passt kein Jota dazwischen) die Fraktion des ökonomischen Zynismus repräsentiert.
Viele Journalisten, sogar in der TAZ, aber vor allem in FAZ, Welt und Süddeutschen, dämonisieren Assange und schlagen sich auf die Seite des ökonomischen Zynismus. So auch Stefan Kornelius, um nur ein aktuelles Beispiel zu wählen, auf der Internetseite http://www.sueddeutsche.de/politik/wikileaks-julian-assange-verhaftet-sein-groesster-feind-1.1033329 der Süddeutschen Zeitung von heute, 8. Dezember 2010.
Amazon, Paypal, Visa, Mastercard beschränken den finanziellen Radius von WikiLeaks. Der Finanzdienstleister der Schweizer Post „Postfinance“schloss am Montag das Schweizer Konto von Julian Assange mit der fadenscheinigen Begründung, er habe keinen festen Wohnsitz. Wer sich mit dem Schweizer Kontenwesen beschäftigt hat und die Elaborate unter anderem von Jean Ziegler (Ein Buch-Titel: Die Schweiz, das Geld und die Toten) kennt, der weiß, dass an dem riesigen verwalteten Vermögen, das in Zürich in Tresoren unter der Bahnhofstrasse lagert, viel Blut klebt. Das Blut klebt an Händen von Konto- Besitzern, deren Konten nicht angetastet, geschweige geschlossen wurden, geschlossen worden sind und auch nicht geschlossen werden.
Warum können Kinderpornoseiten, Bankbetrügereien, Steuerflüchtlinge nicht mit der gleichen Effizienz verfolgt werden.
Betreiber von Internetservern sollten sogenannte Mirrors einrichten, um die komplette Seite von WikiLeaks zu »spiegeln«. Als erster Bundestagsabgeordneter hat auch Andrej Hunko (Die Linke) einen solchen Mirror eingerichtet. »Gern folge ich dem Aufruf von Wikileaks, Webspace zur Verfügung zu stellen, um die ›Cables‹ auch weiterhin öffentlich einsehbar zu halten«, so Hunko auf seiner Website http://www.andrej-hunko.de/ . »Die Repression gegen Wikileaks ist politisch motiviert. Der Feldzug illustriert eine Praxis, unliebsame Informationen aus dem Netz tilgen zu wollen.«

„Die Zeit“ sieht in Assange einen „digitalen Lenin“, während der Medienexperte Bernd Gäbler in der TAZ in zu Guttenberg einen „DSDS-Politiker sieht, der ein digitaler Berlusconi werden könnte.

Kann man sich vorstellen, dass Lenin mit zwei verschiedenen Frauen hintereinander Sex haben konnte?

Seit WikiLeaks sieht man die Freiheitsstatue besser.

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https://blogs.taz.de/assengezu_guttenberg/

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