Das israelische Onlinemagazin YNet berichtete jüngst von einer Berliner Dame, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Hakenkreuz-Schmierereien und Anfeindungen gegen Juden und Türken aus dem Stadtbild zu entfernen.
Schon der Vorspann offenbart eine verblüffende Erwartungshaltung Deutschland gegenüber:
(…) at age of 64 Irmela Mensah-Schramm has already destroyed 80,000 Neo-Nazi symbols, and she’s not even Jewish.
Nicht einmal jüdisch? Als müsse man jüdisch sein, um gegen Nazis zu sein – oder um Aufkleber von NPD und Konsorten aus dem Stadtbild zu entfernen. Es scheint, als wüssten die Autoren bei YNet nicht einmal, dass es in Deutschland verboten ist, das Hakenkreuz in politischem Zusammenhang zu zeigen. Keine Frage: Xenophobie und Antisemitismus sind in Deutschland wie anderwo auf der Welt vorzufinden und Entwarnung darf nicht gegeben werden – aber mit dem Entfernen von Hakenkreuzen ist diese Aufgabe längst nicht erledigt.
Die Haltung von Irmela Mensah-Schramm ist natürlich nichtsdestotrotz bewundernswert und vollkommen mit Recht hat Mensah-Schramm bereits diverse zivilgesellschaftliche Preise erhalten. Dass die Autoren von YNet aber so tun, als wäre Frau Mensah-Schramm mit ihrem Engagement auf verlorenem Posten – dass ist traurig, falsch und beschämend.