vonDetlef Guertler 26.06.2009

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Schreck in der Morgenstunde. Die Enterprise-Autovermietung, Filiale Friedrichstraße, ruft an, der Wagen, den ich gleich abholen wollte, ist nicht da. Und in allen Filialen ganz Berlins gibt es keinen freien Wagen. Gibt es denn sonst eine Lösung, die er mir vorschlagen könne, will ich wissen – immerhin muss ich gleich nach Meißen, Kind, Kegel und Zeugnis aus dem Internat abholen. Na ja, druckst mein Gegenüber, es gäbe da noch eines, ein einziges Auto: einen Transporter. Aber den könne ich auch für den Preis des eigentlich bestellten Ford Fiesta haben.

Ich bitte mir zehn Minuten Bedenkzeit aus, checke die Angebote der Konkurrenz – aber heute morgen haben in Berlin nicht nur Sixt, Hertz und Europcar, sondern auch Krauter wie Robben&Wientjes keine Wagen mehr verfügbar. Also gut, dann doch einen Fiat Ducato.

In der Enterprise-Filiale angekommen frage ich den Mitarbeiter, der gerade meine Daten aufnimmt, ob das ein Indiz für eine Konjunkturbelebung sein könne, wenn allen Autovermietern gleichzeitig die Nachfrage über den Kopf wächst. “Na ja, es sind schon deutlich weniger Wagen im Einsatz als vor einem Jahr”, gibt er zu bedenken, “aber gegenüber dem Tief vor ein paar Monaten haben wir schon wieder aufgeflottet.”

Und das ist nun wirklich ein nettes Verb, auch über den engeren Mietwagenfirmenbereich hinaus, wo es ja ständig um Flotten geht. Überall dort, wo heute von verhübschen, aufmotzen oder, ganz schlimm, pimpen die Rede ist, könnte man doch genausogut “aufflotten” sagen. Versteht jeder, oder?

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