vonJakob Hein 28.05.2011

taz Blogs

110 Autor*innen | 60 Blogs
Willkommen auf der Blogplattform der taz

Mehr über diesen Blog

Die Schauspielerin Jeanette H. (42) und der Philosoph Schopenhauer (mit 72 verstorben)  hatten wenig gemeinsam. Während der eine eher so der Nachdenkliche war, ließ die andere lieber ihre “weitwilden” Gedanken irgendwie galoppieren. Aber beide hatten etwas zum Thema Stil zu sagen. Jeanette schlug zum Beispiel vor:  “Stil heisst, bei sich zu Hause zu sein”, wobei unklar blieb, ob sie dabei die Worte “Stil” und “privat” miteinander verwechselt haben mag. Denn bei sich zu Hause zu sein, heißt zum Beispiel, dass man ans Telefon gehen kann, wenn es klingelt (Festnetz). Oder dass man sich ein Ei braten kann. Aber doch nicht Stil. Gerade bei sich zu Hause können normale Menschen weniger Rücksicht auf Stil nehmen und fünfe gerade sein lassen.  Sich aber unter diesem Zitat auch noch abbilden zu lassen in einem Kleid, das unentschlossen zwischen Heidi und Monchichi changiert, das sieht vor der anthrazitgrauen Metallwand dann doch eher nach Lösegeld-Foto oder Katalogbraut denn nach Stil aus.

Aber wie sagte Schopenhauer? “Der Stil ist die Physiognomie des Geistes.” Touché, Schopi und: Chapeau!

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/aus_der_welt_der_mode_iv/

aktuell auf taz.de

kommentare